NotfallIn drei Minuten vor Ort

United Hazalah ist eine mobile Gruppe von freiwilligen Ersthelfern in Israel. Dank App und "Ambucycles" sind sie innerhalb von drei Minuten beim Patienten - der Krankenwagen braucht in Deutschland zum Beispiel deutlich länger.

Rund acht Minuten dauert es in Deutschland, bis ein Krankenwagen beim Patienten ist. Eine Zeitspanne, die unter Umständen über das Leben des Patienten entscheidet, bei einem Herzinfarkt zum Beispiel, oder wenn jemand nicht mehr atmen kann. Dabei sind acht Minuten schon ziemlich schnell - aber in Israel schaffen es Ersthelfer in durchschnittlich drei Minuten zum Patienten. Der Grund für die Rekordzeit: rund 2500 Freiwillige von "United Hatzalah".

Alles stehen und liegen lassen

Die Freiwilligen sind Anwälte, Studenten, Mechaniker, Männer und Frauen, Juden und Araber. Sie werden 200 Stunden lang ausgebildet - ähnlich wie Rettungssanitäter. Im vergangenen Jahr haben sie über 245.000 Notfälle behandelt.

Alarmiert werden die Helfer durch eine App, immer dann, wenn in ihrer Nähe ein Notfall passiert. Die App informiert immer die zehn Helfer, die am nächsten am Patienten sind - und die lassen normalerweise alles stehen und liegen und rasen zum Einsatzort. Wer nicht kann, kann das auch per App mitteilen - so werden Doppelungen vermieden.

"It’s sort of craziness. You need to be a little bit meschigge to be a volunteer in United Hatzalah. You have to be a different kind of person to drop life, everything…"
Dov Maisel, Entwickler der App von United Hatzalah

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Bei dem schnellen Einsatz helfen auch die so genannten "Ambucycles": Motorroller oder Motorräder, auf denen die Helfer in einer Gepäckbox ihre Ausrüstung herumfahren. In der Tasche sind eine Pumpe zum Beatmen, Verbandszeug, Medikamente und eine Art Elektro-Schocker zur Reanimierung. Die meisten Freiwilligen fahren auch in ihrer Freizeit mit den Ambucycles herum - und sind so minutenschnell am Notfallort.