Weltweite Toiletten-VersorgungNicht jeder kann, wenn er muss

Wenn man muss, dann muss man – und geht aufs Klo. Klingt einfach, ist es aber für viele Menschen auf der Welt nicht: Jeder dritte (!) Mensch kann nicht so einfach auf die Toilette gehen - weil es einfach keine in seiner Nähe gibt. Das zeigt ein neuer Bericht der Uno.

Dass mehr Menschen Zugang zu Toiletten bekommen sollen, gehört zu den Millenniums-Zielen der Uno - da geht es um Ziele wie weniger Armut, weniger Kindersterblichkeit, weniger Krankheiten.

Fehlende Hygiene

Wenn es keine Toilette gibt, sondern jeder sein Geschäft dort verrichtet, wo er gerade ist, trägt das dazu bei, dass sich Krankheiten leichter ausbreiten, zum Beispiel Durchfall. Und der ist gerade für kleine Kinder gefährlich: Jeden Tag sterben daran 1000 Kinder unter fünf Jahren, sagt Moussin Moudin vom Uno-Kinderhilfswerk Unicef.

"It's 1000 changemaker that could make the world a better day, from something that’s so easy fixable."
Moussin Moudin, Unicef

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Krankheiten & andere Gefahren

Außer Durchfall verbreiten sich in den Ländern mit problematischer Toiletten-Situation auch noch andere Krankheiten, zum Beispiel "vernachlässigte Tropenkrankheiten", wie sie die Uno nennt, die durch Würmer übertragen werden. Außerdem sind Frauen gefährdeter für Vergewaltigungen, wenn sie ihr Geschäft in freier Natur verrichten müssen. Hier sind Fälle aus Indien bekannt, wo es auf dem Land wenig Toiletten gibt.

"Das Millenniumsziel ist klar verfehlt: 2,5 Milliarden Menschen haben noch keine vernünftige Toilette. Knapp eine Milliarde davon müssen noch immer ins Freie."
Britta Wagner, DRadio Wissen Nachrichten

Konkrete Hilfe vor Ort

Ihre Ziel-Vorgabe hat die Uno nicht erreicht - trotzdem hat sich die Situation seit 1990 für zwei Milliarden Menschen verbessert. Bisher ging man davon aus, dass die reichen Länder vorausgehen und dann die armen Länder nachziehen. Das geht aber nicht schnell genug. Laut Uno habe man aus den Zahlen gelernt, dass man mehr für die armen Leute auf dem Land tun muss. Sie will jetzt mehr Geld in Toilettenbauten und Aufklärungskampagnen investieren.