Prozessbeginn in New YorkDrogenboss El Chapo wird der Prozess gemacht

In New York beginnt heute (05.11.18) der Prozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán. Zum Auftakt wird die Jury ausgewählt. Guzmán werden unter anderem Drogenschmuggel, illegale Waffennutzung und Geldwäsche vorgeworfen.

2016 wurde El Chapo in Mexiko festgenommen. Etwas mehr als ein Jahr später erfolgte die Auslieferung an die USA. Nach rund zwei Jahren im Hochsicherheitsgefängnis in Manhattan beginnt für den mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán am Montag der Strafprozess. 

Dabei sollen am Gericht in New York die zwölf Geschworenen ausgesucht werden, die aus Sicherheitsgründen anonym über Guzmáns Schicksal entscheiden sollen. Der Auswahlvorgang könnte sich über mehrere Tage hinziehen.

El Chapo verdiente nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft mit Drogenschmuggel und anderen illegalen Geschäften Milliarden. Bei einer Verurteilung droht Guzmán eine lebenslange Haftstrafe. Die Todesstrafe ist nach einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen.

USA im Krieg mit den Kartellen

Aber warum ist El Chapo überhaupt in den USA? Kai Clement, unser Korrespondent in New York, erklärt, dass die USA viele Opfer der Drogen im eigenen Land beklage. Der Drogenanbau werde zwar in Mexiko betrieben, es gebe eben sehr viele Drogentote in den Amerika - fast 200 am Tag. Der Drogenkrieg tobe heftig in den amerikanischen Städten, so die Staatsanwaltschaft. 

"Das Gefängnis von El Chapo wird auch das Guantanamo New Yorks genannt. Es heißt, das sei einer der größten Drogenprozesse in den USA."

Unser Korrespondent sagt, die USA wollten jetzt ein klares Zeichen setzen und zeigen, dass sie Krieg gegen die absoluten Spitzen der Drogenkartelle führen. Der Prozess, der nun beginnt, findet unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt.

Anonyme Zeugenaussagen gegen El Chapo

Die Sicherheitsvorkehrungen sind streng: El Chapo sitzt im sogenannten Guantanamo New Yorks. Die Jury wird geheim gehalten und dann wird von Agenten beschützt. Es habe nämlich zu viele Fälle in der Vergangenheit gegeben, bei denen Juroren oder Zeugen verschwunden sind, so Kai Clement. Die Zeugen, die nun aussagen - darunter Mitarbeiter aber auch Konkurrenten des Drogenbosses - werden auch geheim gehalten oder sagen unter anderem Namen aus.

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