Praktisch, aber schlechte ArbeitsbedingungenÜber das Dilemma mit Essens-Lieferdiensten

Zu faul zum Kochen? Lieferando, Gorillas und Co. regeln das. Dabei wissen wir eigentlich, dass die Essenslieferanten unter anderem für ihre schlechten Arbeitsbedingungen stark in der Kritik stehen.

Lieferdienste sind schnell und unkompliziert. Zumindest für den Verbraucher. Einer davon ist Lucas. Er erzählt uns, warum er häufig bei Lieferdiensten bestellt und inwiefern er seine Bestellkultur auch kritisch hinterfragt: "Zum Nachdenken kommt man da schon, aber es ist eben auch einfach praktisch."

Wie es wirklich ist, bei einem Essenslieferanten zu arbeiten, erklärt uns Orry Mittenmayer. Er ist ehemaliger Fahrer und hat mitunter für den Lieferdienst Foodora Essen geliefert. Orry war sogar der erste Betriebsratsvorsitzende bei dem Anbieter Deliveroo und hat mittlerweile die Initiative "Liefern am Limit" gegründet, mit der er sich für die Rechte von Fahrern einsetzt.

Wissenswertes zu Lieferdiensten

  • Zehn oder sieben Minuten? Kürzere Lieferzeiten sind verlockend. Dabei geht es um Marketing, sagt die Konsumentenpsychologin Janina Steinmetz. Aber auch darum, dass sich die Verbraucherinnen und Verbraucher immer mehr daran gewöhnen, dass alles immer sofort da sein muss.
  • Gut zu wissen: Ein spanisches Wissenschaftsteam der Uni Oberta de Catalunya kam zu dem Schluss, dass ein Lieferdienst mindestens 8.000 Bestellungen pro Tag braucht, um in einer Großstadt profitabel zu sein.
  • Kampf gegen die Zeit, skurrile Kunden, kaputtes Rad: Wie sich drei Wochen Lieferdienst anfühlen, zeigt diese Funk-Reportage.
  • Übrigens: Mehr als 16 Millionen Menschen bestellen in Deutschland laut der Verbrauchs- und Medienanalyse VuMA jeden Monat ein- oder mehrmals Essen bei einem Lieferdienst. Ca. 80 Prozent der Befragten tun das, weil sie keine Lust haben zu kochen. Dabei ist Pizza das beliebteste Bestellgericht.