HeimatLeben im Bauwagen

Was ist Heimat? Schwierig, da eine Antwort zu finden. Unser Reporter Christian Schmitt war in Duisburg unterwegs auf einem Bauwagenplatz und hat sich von einem der zwölf Bewohner dort dessen Heimat zeigen lassen.

In unserer Heimat-Themenwoche haben uns schon Maysam, ein Flüchtling aus Afghanistan, und junge Männer von einem Junggesellenverein erklärt, was für sie Heimat ausmacht. Ein zu Hause kann aber auch Räder haben: Fred Walt wohnt auf einem Bauwagenplatz in Duisburg.

Bauwagenplatz in Duisburg

Freds Wagen steht an der anliegenden Pferdekoppel. Es gibt ein Tor und einen Zaun, die das Gelände sichern sollen. Manche der Bewohnerinnen und Bewohner wollen sich so auch vor rechter Gewalt  schützen, erklärt Fred. Der vorherige Bauwagenplatz wurde geräumt. Aber auch hier sind die Bewohnerinnen und Bewohner nicht dauerhaft sicher.

"Das ist eine schlimme Situation. Für viele ist das ein Grund gewesen hier auch auszuziehen."
Fred Walt, Bauwagenbewohner

Fred lebt von der Musik, wie er sagt. Auf dem Bauwagenplatz kann er trommeln, Schlagzeug spielen, Bandproben abhalten und Konzerte veranstalten. In einem Mietshaus wäre das alles nicht möglich, sagt er. 

"Das ist das, was ich mit Heimat verbinde: Dass ich machen kann, was ich will."
Fred Walt, Bauwagenbewohner

In Freds Wagen hat er ein Ofen, mit dem er heizt, ein Hochbett und ein Bücherregal - alles auf 12 Quadratmetern. Im Bauwagen habe man keine Vorgaben, so Fred. Er könne, im Gegensatz zu einer Mietwohnung bestimmen, wo etwa ein Fenster eingebaut wird. Er schätzt außerdem die Nähe zur Natur und die Unabhängigkeit. "Ich kann hingehen, wo ich will. Ich bin nicht gebunden."

Bitte anklopfen! Wohnwagen in Duisburg

Mehr zum Thema Heimat:

  • Daheim, wo der Maibaum steht  |   .Unser Reporter Christian Schmitt ist in der Provinz unterwegs, um rauszukriegen, was Heimat alles bedeuten kann.
  • Essen wie zu Hause  |   "Heimat" kann für jeden etwas anderes bedeuten. Maysam ist ein junger Flüchtling aus Afghanistan