Positive EinstellungWarum wir gerade jetzt Optimismus brauchen

Alles mal positiver sehen – gerade während der Corona-Zeit ist das nicht einfach. In der Ab 21 sprechen wir darüber: Mit Maximilian, der trotz eines schweren Schicksals optimistisch bleibt, und mit einer Psychologin, die glaubt, dass man eine positive Grundeinstellung lernen kann.

Keine fünf Monate war Maximilian Schwarzhubers zweifache Beinamputation her, für die er sich wegen einer seltenen Krankheit freiwillig entschieden hat. Da wollte der 27-Jährige bei einem 10-Kilometer-Wettlauf mitmachen.

"Ich hab irgendwie das Grundvertrauen: Es wird schon irgendwie werden."
Max Schwarzhuber über seine Zuversicht

Muriel Böttcher arbeitet mit der positiven Psychologie, die auf Optimismus basiert: Statt im Gespräch immer wieder schwierige Situationen zu besprechen, ist das Therapie-Ziel bei dieser Form der Psychologie eine konstruktive, positive Perspektive zu erlangen. Diese wissenschaftliche Richtung wird aber von Forschenden auch kritisiert.

Ist Optimismus erlernbar?

Eine optimistische Einstellung hat etwas mit mentaler Kontrolle zu tun, sagt Psychologe Ralph Schliewenz – viele verstünden den Begriff falsch. Was genau Optimismus eigentlich ist, erklärt er im Podcast.

Fakten über Optimismus

  • Optimismus führt zu einem gesünderen Leben, so Forschende der Universität Wien: Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung schlafen besser, bewegen sich mehr und essen gesünder. Dagegen haben Pessimistinnen und Pessimisten eine zu 70 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, an einer Schlafstörung zu leiden.
  • Eine Metastudie aus 15 Untersuchungen zum Thema Zuversicht schlussfolgert, dass Optimismus unser Leben verlängert.
  • Auch mit einem optimistischen Partner oder Partnerin lebt es sich gesünder, so eine amerikanische Studie – dabei reicht es oft, wenn die Partnerin oder der Partner mit positivem Beispiel vorangeht.
  • Eigentlich hieß es immer, man kann gar nicht optimistisch genug sein, eine britische Studie sagt aber: Menschen mit realistischen, rationalen Einschätzungen seien langfristig glücklicher. Das Problem mit der positiven Lebenseinstellung sei, dass sie oft zu überhöhten Erwartungen führe.