Balkon- und GartenpflanzenHilfe für Insekten in der Stadt

Die Zahl der Insekten ist in den vergangenen Jahren massiv zurückgegangen. Aber wir können helfen. Jeder und jede Einzelne bei sich Zuhause. Vielleicht wollt ihr ja gerade euren Balkon, euren Garten oder die Fensterbank fit für den Sommer machen. Dann könnt ihr ein paar Tipps beachten und gleichzeitig was für Bienen und andere Insekten tun.

Insekten lieben Brennnesseln, Klee und Gräser. Wenn ihr einen Garten habt, könntet ihr eine Ecke ein bisschen wild lassen. Den Rasen an einer Stelle einfach nicht mähen und Bienen und Käfern so ihr Lieblingsessen bereiten.

Außerdem mögen Insekten Pflanzen mit vielen Pollen und reichlich Nektar. Damit sie das bekommen, könnt ihr im Frühjahr Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen pflanzen. Die blühen sehr früh - zu einer Zeit, in der es für die Insekten ansonsten noch nicht so viel gibt. Im Sommer wählt ihr vorzugsweise heimische Blumen - also keine Exoten. 

"Das ist so wie mit einem Stecker und der Steckdose. Die passen einfach nicht überall rein. So ist das mit den Insekten und ihren Saugrüsseln auch."
Marja Rottleb, Naturschutzbund (Nabu)

Marja Rottleb vergleicht den kleinen Rüssel, mit dem Insekten Nektar schlürfen, mit einem Stecker. Und nicht jeder Stecker passt in jede Steckdose. Genauso sei es mit den Rüsseln und Blüten: "Vor allem bei den exotischen Pflanzen kommen sie nicht überall rein, weil die so viele Blütenblätter haben."

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Der Nabu hat auf seiner Homepage auch eine Übersicht veröffentlicht mit Pflanzen, die Insekten besonders mögen. Dazu gehören Ringelblumen, Veilchen, Wiesensalbei, Akeleien und Wildrosen – also nicht die hochgezüchteten Rosen mit vielen Blüten, sondern die einfachen Hundsrosen, die Bibernell-Rose oder die Zimtrose zum Beispiel. Insgesamt ist eine große Vielfalt besser als zu einseitiges Pflanzen.

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Nicht nur Pflanzen helfen:

  • Totholz im Garten ist ein super Lebensraum für Insekten. Zum Beispiel ein alter Baumstamm, der einfach in der Sonne verrottet, ist ein Paradies für Insekten.
  • Feuchter Lehm ist ein wichtiges Material. Manche Bienenarten verwenden es für ihre Nester. Sie verschließen damit ihre Bruthöhlen. Eine Pflanzenschale mit feuchtem Lehm wäre also ideal für euer kleines Biotop.
  • Kleine Sandflächen sind auch super. Da kann zum Beispiel die Weidensandbiene eine Bruthöhle graben und ihre Eier ablegen.
  • Und: Laub nicht immer komplett entfernen, sondern einen kleinen Haufen übrig lassen, im Schatten und windgeschützt, das ist ein perfektes Quartier – auch für den Winter.

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Insekten sind Kräuterfans

Insekten lieben Kräuter – und die wachsen natürlich auch auf einem kleinen Balkon oder vor dem Fenster. Thymian eignet sich sehr gut, aber auch Minze, Zitronenmelisse oder Dill. Und kleine Blümchen lassen sich dort auch ziehen. Marja Rottleb empfiehlt zum Beispiel die wilde Malve, Wiesensalbei, eine Wegwarte oder Pflanzen, denen Hitze und Trockenheit nicht so viel ausmachen.

"Kommt natürlich drauf an, was man für einen Balkon hat. Wenn man jetzt einen Schattenbalkon hat, dann kann man auch toll so einen Gundermann nehmen oder Vergissmeinnicht, die ein im Schatten klarkommen."
Marja Rottleb, Naturschutzbund (Nabu)

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