Social MediaFacebook-Emojis: Lachen schlägt Wut und Liebe

Seit zwei Jahren bietet Facebook neben dem klassischen Like-Button auch Emojis an, um Inhalte zu kommentieren. Lachen oder das Herz scheinen eher im Trend zu sein. Ein Bauchgefühl, das jetzt bestätigt wurde.

Seit zwei Jahren bietet Facebook diverse Emojis an, mit denen die User ihre Stimmung ausdrücken können. Am beliebtesten: Das Lachen-Emoji. Das zeigen neue Zahlen der Social-Media-Analysten von Quintly für die ersten vier Monate 2018:

  • mit 36 Prozent ist das Lachen-Emoji das beliebteste auf Facebook
  • ganz knapp dahinter folgt das Herz
  • weit abgeschlagen "wow" und "traurig" auf 3 und 4
  • ganz am Ende erst das wütende Emoji 

Am beliebtesten ist nach wie vor der klassische Like-Button. Der war aber nicht Bestandteil der Studie. Er gilt ja auch nicht als Emoji und gehört nicht zu den neuen Symbolen, die es erst seit zwei Jahren bei Facebook gibt.

Für den Hass ist es schwerer als für die Liebe

Der Hass hat es langfristig immer schwerer, sagt Andreas Noll. Als Quintly kurz nach der Einführung der neuen Emojis eine erste Studie vorlegte, war das Herz noch mit großem Abstand auf Platz Eins. Dann folgte auf Platz Zwei aber schon die Wut, mit 19 Prozent aller Reaktionen.

Inzwischen hat sich da also durchaus etwas verschoben. Man könne allerdings nur spekulieren, woran das liegt, sagt Andreas. Denn im Kommentarbereich habe sich das Problem der Hass-Kommentare ja nicht verändert.

"Im Kommentarbereich hat sich das Problem der Hass-Kommentare nicht gemindert."
Andreas Noll, Deutschlandfunk Nova

Die Emojis werden heute weltweit häufiger genutzt: Kurz nach der Einführung waren 2,4 Prozent aller Interaktionen mit den Emojis unterlegt, mittlerweile sind es 12,8 Prozent. 

"Welche Emotionen die User mitteilen, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich."
Andreas Noll, Deutschlandfunk Nova

In welchem Staat welche Emotionen mitgeteilt werden, unterscheidet sich deutlich. Bei den Extremen finden sich zufällig zwei Länder, die uns in den vergangenen Tagen das Leben etwas schwer gemacht haben, berichtet Andreas Noll:

Mexiko ist mit großem Abstand das emotionalste Land bei Facebook – dort nutzen die User am häufigsten die neuen Emojis. Auch vor der Fußball-WM. Dann folgen die Philippinen und Vietnam. Und in Südkorea wiederum ist die Wut am größten – bis zum vergangen Mittwoch (dem Tag des Sieges gegen Deutschland) zumindest.

Für die südkoreanische Wut gibt es plausible Erklärungen: Im Untersuchungszeitraum gab es in Südkorea mehrere Krisen, die zu viel Wut in der Bevölkerung geführt haben, zum Beispiel zwei Großbrände mit mehreren Toten. 

Deutschland ist bei den Wütend-Reaktionen übrigens ganz weit hinten – die Wutbürger haben hierzulande also scheinbar noch nicht die Macht auf Facebook übernommen.

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