HandyticketEndlich durchschlafen in der Bahn

Einsteigen, Platz suchen, einchecken - und dann schön in Ruhe wegdösen, ohne vom Schaffner geweckt zu werden. Das geht ab Mai mit dem Handyticket der Bahn.

Es ist verständlich, aber auch irgendwie ein bisschen nervig, diese ständige Fahrkartenkontrolle bei der Bahn. Gerne auch noch ein zweites Mal zum Beispiel nach einem Personalwechsel. Auf einigen Strecken fällt diese Fahrkartenkontrolle aber in Zukunft weg. Voraussetzung: Das Ticket wurde inklusive Sitzplatzreservierung über die DB-App gebucht. 

Einchecken auf der App und Ruhe haben

Dann könnt ihr nämlich, sobald ihr euren Sitzplatz gefunden habt, einfach in der App auf "Einchecken" klicken und dann wird dem Schaffner übermittelt: Ja, dieser Fahrgast hat ein Ticket, den musst du nicht wecken, beim Lesen stören oder beim Serie gucken. Gilt allerdings bislang nur auf einigen wenigen Strecken und in einem ICE.

"Die Schaffner haben so Zeit für andere Dinge und das könnte den Service verbessern oder sogar die Laune des ein oder anderen Zugbegleiters."
Sebastian Sonntag, Deutschlandfunk Nova

Dass deshalb allerdings bald Schaffner in ICEs abgeschafft werden könnten, diese Befürchtung teilt Lukas Iffländer von Pro Bahn bislang nicht. Denn die Schaffner haben auch so noch genug zu tun.

"Die Züge sind technisch gar nicht in der Lage, ohne Schaffner zu fahren. Der Zugbegleiter und der Zugchef, das sind wirklich sicherheitskritische Eigenschaften."
Lukas Iffländer, Pro Bahn

Das heißt aber natürlich nicht, dass das immer so bleiben muss. Im Regionalverkehr gibt es auch Züge ohne Schaffner. Aber im ICE bleiben sie erst mal erhalten. 

Pro Bahn erwartet Probleme

Dass die Einführung problemlos vonstatten gehen wird, da hat Lukas Iffländer von Pro Bahn allerdings seine Zweifel. Denn es gäbe, so sagt er, immer noch Kollegen, die nicht so technikaffin seien. Und die würden dann eher nicht nachschauen, ob ein Fahrgast bereits über die App eingecheckt hat oder nicht. Und auch mit den Bahncomfort-Plätzen dürfte es zu Beginn wohl noch einige Probleme geben.

Einen weiteren Vorteil der digitalen Reservierung sieht Lukas Iffländer aber auch noch beim Thema Fahrgastrechte.

"Ich sitze in einem Zug, hab mich eingecheckt, das System sagt, du hast über eine Stunde Verspätung gehabt, du bekommst automatisch deine 25 Prozent wieder."
Lukas Iffländer, Pro Bahn

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