Wien, Berge, SkandaleWarum wir Österreich lieben und hassen

Verschneite Berge, leckerer Apfelstrudel, politische Skandale: Österreich steht für vieles. In dieser Folge der "Ab 21" verrät Timo, warum er nach seinem Studium in Wien geblieben und nicht zurück nach Hamburg gezogen ist. Außerdem erklärt die österreichische Journalistin Eva Reisinger, wie Österreicher*innen auf Deutsche blicken. Und Camillo spricht darüber, weshalb er sich nach Wien und Salzburg doch wieder für Berlin als Wohnort entschieden hat.

"Wien schafft es, beides rüberzubringen - also eine Großstadt, eine Metropole zu sein, aber auch ein Dorf."
Timo über Wien

Timo ist 2014 für sein Studium aus Hamburg nach Wien gezogen – und geblieben. Er schätzt an der Stadt, dass sie "etwas Kuscheliges und Historisches" hat und eine Großstadt sowie gleichzeitig ein Dorf ist. Mit dem Rest von Österreich könne man die Hauptstadt allerdings nicht vergleichen, sagt er.

Timo hat sich inzwischen ein bisschen Wiener Dialekt angeeignet.

Österreicher*innen und Deutsche haben eine ambivalente Beziehung

"Das ist Eva, sie ist aus Österreich" – so wurde die Journalistin Eva Reisinger in Berlin auf Partys vorgestellt. "Österreicherin zu sein, war, wenn man von der politischen Seite absieht, immer sehr einfach und sehr schön. Jeder und jede hat irgendeine Österreich-Geschichte", sagt sie. Im Podcast erklärt sie, warum die Liebe von vielen Deutschen zum Land, ihren Einwohner*innen und deren Art aber eine einseitige ist.

Die Journalistin Eva Reisinger beobachtet, dass Österreicher*innen den Deutschen gegenüber oft Vorbehalte haben.

"Als Ausländer, noch dazu als homosexueller, ist es in nicht so leicht, in einer Provinzstadt wie Salzburg zu leben", sagt Camillo. "Das war in Wien leichter." In Salzburg herrsche noch eine ziemlich katholische und konservative Denkweise, meint er. Der Berliner hat in Wien studiert, zwischenzeitlich in Deutschland gelebt und ist später für die Arbeit nach Salzburg gezogen. Die beiden österreichischen Städte hat er sehr unterschiedlich wahrgenommen und erlebt.

Camilo hatte sich, wie er sagt, "in Wien verliebt".

Auch spannend:

Österreich und Österreicher*innen in Zahlen:

  • Österreich hat neun Bundesländer, nämlich das Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, die Steiermark, Tirol, Vorarlberg und das Bundesland Wien mit der Hauptstadt Wien.
  • Wien ist quasi Österreich. Rund ein Viertel der Österreicher*innen, nämlich 1,92 Millionen Menschen, leben in der Stadt.
  • Anfang 2021 lebten in Österreich rund 8,9 Millionen Menschen. Damit wuchs die Einwohnerzahl um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und auf einen neuen Höchststand an. Bei der Zählung werden alle im Land lebenden Personen, also auch Ausländer*innen mit Hauptwohnsitz in Österreich, gezählt.
  • Im Jahr 2020 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung von neugeborenen Männern in Österreich 78,9 Jahre, bei den Frauen waren es rund 83,7 Jahre. Damit sank sie aufgrund der Corona-Pandemie jeweils gegenüber dem Vorjahr. Da lag die Lebenserwartung bei den Männern bei 79,64 Jahren, bei den Frauen bei 84,21 Jahren. Zum Vergleich: In Deutschland geborene Jungen haben derzeit eine Lebenserwartung von 78,6 und Mädchen von 83,4 Jahren.
  • Im Jahr 2020 betrug das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Österreich 43,5 Jahre, hierzulande lag es bei 45,9 Jahren.