• Deutschlandfunk App
  • ARD Audiothek
  • Spotify
  • Apple Podcasts
  • Abonnieren

Dilani Butink kommt in Sri Lanka zur Welt, ihre niederländischen Eltern adoptieren sie, als sie noch ein Baby ist. Mit Anfang 20 macht sie sich in Sri Lanka auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter.

Dilani Butinks erster Anlaufpunkt, ist das Krankenhaus in Colombo, in dem sie zur Welt gekommen ist. Dort zeigt sie ihre Adoptionsunterlagen vor. Da stehen der Name ihrer leiblichen Mutter, deren Patientennummer und das Geburtsdatum von Dilani drin. Aber in den Patientenakten des Krankenhauses taucht der Name von Dilanis Mutter nicht auf. Und im Geburtenregister gibt es zwar ein Aktenzeichen mit Dilanis Nummer, aber dort ist ein Baby mit einem anderen Namen registriert.

"Ich war enttäuscht. Ich hatte eigentlich gehofft, dass das so einfach sein würde, wie ich mir das vorgestellt hatte."
Dilani nach dem Besuch im Krankenhaus

Dilani fährt in die Region, aus der ihre leibliche Mutter stammen soll. Sie schaltet eine Anzeige mit ihrem Namen, wann und wo sie geboren ist und dem Namen ihrer leiblichen Mutter. Es gibt keine einzige Rückmeldung.

Eine Fernsehdoku verändert Dilanis Leben

Ein paar Jahre später guckt Dilani eine Doku im niederländischen Fernsehen. Es geht um Auslandsadoptionen aus Sri Lanka in die Niederlande. Sie erfährt, dass den leiblichen Müttern zum Beispiel gesagt wurde, dass ihr Kind bei der Geburt gestorben sei, um es dann verkaufen zu können. Es ist die Rede von sogenannten "Babyfarmen". Zum Teil wurden Schauspielerinnen engagiert, die bei dem Adoptionsprozess vor Gericht, der in Sri Lanka stattgefunden hat, die leiblichen Mütter spielen mussten.

"Das war ein heftiger Schlag. Mental und physisch. Ich habe mich sofort an meine Adoptionsunterlagen erinnert und gedacht: Es wird schon einen Grund haben, wenn dazu eine ganze Doku gemacht wurde."
Dilanis Reaktion nachdem sie die Doku gesehen hat

Dilani reicht Klage ein, gegen den niederländischen Staat und die Adoptionsagentur. Ihr Vorwurf: Der Staat hat Lizenzen an Adoptionsagenturen vergeben und hätte das auch gründlicher kontrollieren müssen.

Das Urteil ist für Dilani enttäuschend. Ihr Fall sei verjährt, sagt die Richterin.

"Früher hatten wir als Babys keine Stimme und jetzt wird uns schon wieder die Stimme genommen."
Dilani nach dem Urteil

Die ganze Geschichte hört ihr hier oder im Podcast.

Wir erzählen Eure Geschichten

Habt ihr etwas erlebt, was unbedingt erzählt werden sollte? Dann schreibt uns! Storys für die Einhundert sollten eine spannende Protagonistin oder einen spannenden Protagonisten, Wendepunkte sowie ein unvorhergesehenes Ende haben. Im besten Fall lernen wir dadurch etwas über uns und die Welt, in der wir leben.

Wir freuen uns über eure Mails an einhundert@deutschlandfunknova.de