Militärstraße, Handelsweg, Route für Pilgerfahrten – all das war die Via Regia. Mitte des 13. Jahrhunderts wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Sie verlief von Moskau bis Santiago de Compostela – und ist in Deutschland noch heute sichtbar.
Mitten durch Erfurt geht die Handelsstraße, die den europäischen Kontinent von Ost nach West durchquert und auf viele weitere Handelsrouten trifft, die sich wie ein Spinnennetz über Europa ausgebreitet haben. Erfurt war ein mittelalterliches Handelszentrum – noch heute ist die Krämerbrücke die längste durchgehend mit Häusern bebaute Brücke Europas, das Flair der einstigen Handelsmetropole ist nach wie vor spürbar.
Unter dem Schutz des Königs
Die Via Regia ist eine "königliche" Straße: Sie steht unter dem Schutz des Königs und gewährt den Reisenden ein Mindestmaß an Schutz vor Plünderern oder Überfällen. Dafür werden an Brücken oder anderen strategisch günstigen Punkten Abgaben erhoben.
Die berühmte Straße, die von Moskau bis Santiago de Compostela führt, und noch heute Teil des Jakobswegs ist, wird Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt und dient als Handelsweg und Militärstraße. Aus fernen Ländern kamen feine Tuchwaren, Felle oder andere seltene Produkte, die entlang des Weges feilgeboten und verkauft wurden.
"Die Via Regia geht zurück ins 8. Jahrhundert. Da existierten in Europa schon Verbindungsstraßen."
Aber die Via Regia war auch eine Militärstraße, die zum Beispiel während des 30-jährigen Krieges bei vielen Schlachten als Transportweg für Truppen und Militärgüter genutzt wurde. Und schließlich haben viele Pilger und Heilsprediger die Via Regia für Heiligtumsfahrten oder Reisen zu religiösen Orten genutzt. 2005 wurde die Via Regia vom Europarat zur "Großen Kulturstraße des Europarates" erklärt.
Ihr hört außerdem in Eine Stunde History:
- Jasper von Richthofen, Direktor der Görlitzer Sammlung für Geschichte und Kultur, über Erfurt und die Via Regia
- Der Magdeburger Historiker Pierre Fütterer über Verlauf und Größe der mittelalterlichen Via Regia
- Der Hannoveraner Wirtschaftshistoriker Michael Rothmann beschreibt Handelswege und Handelsbeziehungen des Mittelalters
- Martin Sladeczek, Direktor des Geschichtsmuseums Erfurt, über die Bedeutung der Krämerbrücke für die Stadt
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Dr. Matthias von Hellfeld blickt auf den Beginn des europäischen Straßennetzes, das bis heute Europa kennzeichnet
- Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Krissy Mockenhaupt schildert einen Tag auf der mittelalterlichen Krämerbrücke
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