Sie ist einfach sitzen geblieben. Mit ihrer Weigerung im Bus für einen weißen Mann aufzustehen, löste Rosa Parks den Busboykott von Montgomery aus. Seitdem gilt 1955 als Geburtsjahr der Bürgerrechtsbewegung in den USA.
Es ist ein Tag wie jeder andere. Rosa Parks fährt nach der Arbeit mit dem Bus nach Hause. Sie sitzt in einer der mittleren Reihen, als ein Weißer einsteigt und sie auffordert, ihren Platz zu verlassen, damit er dort sitzen könne.
Juristisch ist der Weiße im Recht. In Montgomery im Bundesstaat Alabama gilt zu dieser Zeit noch die Regel, dass im vorderen Teil eines Busses die Weißen und im hinteren Teil ausschließlich Schwarze sitzen dürfen.
Protest gegen Diskriminierung
In der Mitte dürfen Schwarze so lange sitzen, bis ein Weißer dort einen Platz beansprucht. Diese Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung in Montgomery und anderswo will Rosa Parks nicht länger hinnehmen. Sie bleibt sitzen.
"Experten nennen den Busboykott von Montgomery , der durch Rosa Parks im Dezember 1955 ausgelöst wurde, als die Geburtsstunde der Bewegung."
Rosa Parks wird wegen Störung der öffentlichen Ruhe verhaftet und wenige Tage später zu einer Geldstrafe von zehn US-Dollar zuzüglich der Gerichtskosten verurteilt. Es kommt zu lokalen Protesten, die sich schnell auch in anderen Städten ausbreiten.
Ein Jahr Busboykott
Einen Tag später wird ein Busboykott für den darauffolgenden Montag ausgerufen. Dieser Boykott dauert aber nicht nur einen Tag, wir ursprünglich geplant, sondern ziemlich genau ein Jahr. Schwarze Taxifahrer nahmen Fahrgäste zum Bustarif mit, viele stiegen auf das Fahrrad um, andere gingen zu Fuß.
"Es war eben Rosa Parks, die sich am 1. Dezember 1955 geweigert hat, aufzustehen und damit eine Ereigniskette in Gang gesetzt hat."
Dieser durch das Verhalten von Rosa Parks ausgelöste Busboykott von Montgomery gilt als Geburtsstunde der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
Eine Bewegung, die bald nach den Ereignissen von Montgomery mit dem Baptistenprediger Martin Luther King und Malcolm X , dem Sprecher der Black Muslims (Nation of Islam), zwei Führungspersönlichkeiten hatten, die mit der schwarzen Bürgerrechtsbewegung wesentliche Reformen erkämpft haben. Reformen, die wenigstens auf dem Papier Gleichberechtigung und Gleichstellung der schwarzen mit der weißen Bevölkerung erreicht haben.
Ihr hört in Eine Stunde History:
- Der USA-Experte Manfred Berg erläutert die Rolle von Rosa Parks und die Auswirkungen ihres Verhaltens auf die amerikanische Gesellschaft.
- Der Münchner Historiker und Experte für nordamerikanische Kulturgeschichte, Michael Hochgeschwender, beschreibt die Bürgerrechtsbewegung und was sie in den USA erreicht hat.
- Der Journalist und langjährige USA-Korrespondent Arthur Landwehr befasst sich mit der aktuellen Lage der Schwarzen in den USA.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Dr. Matthias von Hellfeld blickt zurück auf die Anfänge der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
- Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Krissy Mockenhaupt schildert den Tag, an dem Rosa Parks ihren Platz im Bus nicht geräumt hat.
- Manfred Berg erläutert die Rolle von Rosa Parks und die Auswirkungen ihres Verhaltens auf die amerikanische Gesellschaft.
- Der Münchner Historiker und Experte für nordamerikanische Kulturgeschichte Michael Hochgeschwender beschreibt die Bürgerrechtsbewegung und was sie in den USA erreicht hat.
- Der Journalist und langjährige USA-Korrespondent Arthur Landwehr befasst sich mit der aktuellen Lage der Schwarzen in den USA.
