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Vor 75 Jahren, am 23. Mai 1949, tritt in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) das Grundgesetz in Kraft. Im gleichen Jahr, am 7. Oktober, wird die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet. Vier Jahrzehnte werden vergehen, bis Deutschland wieder vereint ist.

Vier Jahre nach Kriegsende liegt Deutschland noch immer in Schutt und Asche. Das Land wird immer mehr in die Auseinandersetzungen des beginnenden Kalten Kriegs hineingezogen – zwischen den westlichen Kriegsalliierten Großbritannien, Frankreich und den USA auf der einen und der Sowjetunion auf der anderen Seite.

Zwei deutsche Staaten

Während im Westen 1947 zunächst die "Bizone" aus dem amerikanischen und dem britischen Sektor entsteht und ein Jahr später die "Trizone" durch den Beitritt des französischen Sektors, werden 1946 in der sowjetischen Besatzungszone die Parteien SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zwangsvereinigt. Als 1948 in den Westzonen und in West-Berlin die D-Mark eingeführt werden, ist der Weg zur doppelten Staatsgründung vorgezeichnet.

Am 23. Mai 1949 wird das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verkündet.
© picture-alliance | akg-images
Am 23. Mai 1949 wird das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verkündet.

Die westlichen Alliierten beauftragen die Landesparlamente in der Trizone, Abgeordnete zu entsenden, die ein Grundgesetz für Westdeutschland erarbeiten sollen. Fast zeitgleich erhalten Funktionsträger der SED von der sowjetischen Militäradministration in Ost-Berlin den Auftrag, über eine Verfassung für die DDR zu beraten.

Am 23. Mai 1949 werden daraufhin die BRD und am 7. Oktober 1949 die DDR gegründet. Die beiden deutschen Staaten liegen an der Grenzlinie des Kalten Krieges, die sich von der Ostsee bis zur ČSSR durch den Kontinent schlängelt.

Am 7. Oktober 1949 wird die DDR gegründet. Der einzige jemals amtierende Präsident der DDR, Wilhelm Pieck, spricht bei der Sitzung des Nationalrates.
© picture-alliance | akg-images
Am 7. Oktober 1949 wird die DDR gegründet. Der einzige jemals amtierende Präsident der DDR, Wilhelm Pieck, spricht bei der Sitzung des Nationalrates.

Vereinigtes Deutschland?

40 Jahre nach ihrer Gründung endet die Geschichte der DDR – am Widerstand ihrer Bürger, die im Herbst 1989 mit friedlichen Protesten ihrem Unmut über das politische System der DDR-Staatsführung Luft machen. 1990 vereinigen sich beide deutschen Staaten. Nationalfeiertag ist seitdem der "Tag der Deutschen Einheit" am 3. Oktober.

Fest steht: 75 Jahre nach der doppelten Staatsgründung und 35 Jahre nach dem Fall der Mauer sind die beiden Teile Deutschlands noch nicht so wiedervereint, wie sich das viele vielleicht wünschen würden.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin Sabine Böhne Di-Leo beschreibt den Gründungsprozess der Bundesrepublik Deutschland.
  • Historiker Dierk Hoffmann erläutert den Anteil der sowjetischen Militäradministration bei der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik.
  • Historikerin Hedwig Richter beschäftigt sich mit der Entwicklung der Demokratie im Westen.
  • Liedermachen Stephan Krawczyk berichtet über die Opposition in der DDR.
  • Historiker Andreas Rödder hat sich mit der Wendezeit in der DDR und dem folgenden Prozess der deutschen Einheit beschäftigt.
  • Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld berichtet über die unterschiedlichen Ausgangslagen in Ost- und Westdeutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
  • Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Sandra Doedter beschreibt die Gründung der BRD.
  • Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Veronika von Borries erzählt die Geschichte der Gründung der DDR.

Diese History-Episode ist live entstanden – am 03. Oktober 2024 im Humboldt Forum in Berlin.

Shownotes
Doppelte Staatsgründung
Eine Stunde History live: 1949 – BRD und DDR entstehen
vom 04. Oktober 2024
Moderation: 
Steffi Orbach und Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk Nova