In Berlin breiten sich Flöhe aus – und ausgerechnet Stadtfüchse spielen dabei eine Rolle. Eine Taskforce sucht nun nach Wegen, den Kreislauf zu stoppen. Doch wie bekämpft man Parasiten, ohne den Fuchs zum Feind zu machen?
In einigen Berliner Bezirken – vor allem im Westen und Südwesten – breiten sich derzeit Flöhe aus. Betroffen sind nicht nur Privathaushalte, sondern auch Schulen. Forschende des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung haben eine Taskforce gebildet, um den Ursachen auf den Grund zu gehen.
"So ein Flohbefall kann wahnsinnig unangenehm sein – er juckt teils bis zu zwei Wochen und kann sogar allergische Reaktionen auslösen."
Voigt-Heucke weist darauf hin, dass der Befall nicht nur lästig sei: Die von ihr untersuchten Fälle zeigten oft lang anhaltenden Juckreiz und in Einzelfällen auch allergische Reaktionen.
Die Untersuchungen deuteten darauf hin, dass die Fälle mit Fuchsbauten in der Nähe zusammenhängen — etwa in Gärten oder auf Schulgeländen. Stadtfüchse kommen in Berlin häufig vor und übertragen offenbar Flöhe in Siedlungsbereiche.
Flohmittel im Test
Voigt-Heucke erklärt, dass das Institut aktuell ein Flohmittel testet, das ähnlich wie bei Hund und Katze angewendet werden soll. Ziel der Tests sei es zu klären, in welchen Abständen und in welcher Dosierung eine Behandlung sinnvoll ist, damit der Befallszyklus unterbrochen werden kann.
"Wir wollen herausfinden, wann und wie das Mittel am besten wirkt."
Die Versuche laufen experimentell und fokussieren darauf, Füchse gezielt zu ködern, um zu prüfen, ob man so die Flöhe bekämpfen könnte.
Vorsicht, aber keine Panik
Voigt-Heucke betont, dass es nicht darum gehe, Füchse zu vertreiben, sondern ein sicheres Miteinander zu erhalten: Abstand halten, nicht füttern und Meldungen an die Taskforce helfen, das Problem einzuschätzen.
In anderen Städten sei das Problem bislang nicht bekannt, so Voigt-Heucke.
"In den meisten Fällen klappt das Zusammenleben auch ganz toll – und das wollen wir weiterhin ermöglichen."
Als Anzeichen für einen Befall nennt sie juckende Quaddeln, oft in Bissreihen, und das Auffinden kleiner, springender schwarzer Punkte — sichtbar zum Beispiel auf einem weißen Tuch auf dem Boden. Wer doch ähnliche Beobachtungen aus anderen Städten hat, soll sich an das IZW wenden.
