Nur heißer Asphalt oder ein Park, in dem ein Lüftchen weht? Die Deutsche Umwelthilfe hat sich 190 deutsche Städte angeguckt und aufgelistet, wo die Hitzebelastung erträglich und wo sie besonders schlimm ist.

Gut aushalten lässt es sich laut Deutscher Umwelthilfe vor allem in norddeutschen Städten. "Gerade die, die an Küsten liegen – Wilhelmshaven, Kiel, Flensburg. Da wird es halt nicht so heiß", sagt Aglaia Dane aus den Deutschlandfunk-Nova-Nachrichten. Sie hat sich den Hitzecheck für uns angeschaut.

Drei Städte aus Nordrhein-Westfalen schneiden in dem Hitze-Index am besten ab: Gummersbach, Hattingen und Witten. In diesen Städten gibt es laut Umwelthilfe relativ viele Bäume, Parks und Wasserstellen. Und die Menschen profitieren davon, dass im Vergleich zu anderen Städten wenig Boden versiegelt ist. Da kann also Wasser versickern und verdunsten – und das bringt Kühlung.

"Insgesamt liegen von den 190 untersuchten Städten 28 laut dem Index im grünen Bereich – da ist auch eine Millionenstadt dabei: Hamburg."
Aglaia Dane, Deutschlandfunk Nova

31 Städte listet die Umwelthilfe unter der Kategorie Rot auf – hier ist die Hitzebelastung besonders hoch. Viele dieser Städte liegen im Südwesten und Süden Deutschlands. Da wird es tendenziell auch heißer als im Norden.

"Zu den Städten im roten Bereich gehören zum Beispiel: Frankfurt am Main, Augsburg, Heidelberg, Nürnberg und Magdeburg."
Aglaia Dane, Deutschlandfunk Nova

Das Schlusslicht ist Mannheim: Dort ist besonders viel Fläche versiegelt und auf Asphalt staut sich die Hitze. Außerdem gibt es wenig Bäume, die Schatten spenden. "Das hat zur Folge, dass da fast 90 Prozent der Bevölkerung in Gebieten lebt, wo Hitze ein Problem ist", sagt Aglaia.

So wurde die Hitzebelastung gemessen


Die Deutsche Umwelthilfe hat ganz Deutschland in eine Art Raster unterteilt – von jeweils 100 mal 100 Metern. Für jedes Quadrat haben die Fachleute ermittelt: Wie hoch ist dort in den Sommermonaten die Oberflächentemperatur, wie hoch ist der Grad der Versiegelung, wie viel Grün gibt es und wie viele Menschen leben in diesem Bereich?

Was übrigens nicht berücksichtigt wurde, sind Luftbewegungen. "Also, eine Stadt an der Küste, wo oft ein laues Lüftchen weht, hat im Sommer dann doch vielleicht ein etwas besseres Mikroklima als in dem Index abgebildet", sagt Aglaia Dane.

"Es wird in Zukunft mehr extremes Wetter geben: mehr Dürreperioden, aber auch mehr Starkregen."
Aglaia Dane, Deutschlandfunk Nova

Die Städte in Deutschland müssen noch einiges tun, um hitzeresistenter zu werden, so die Deutsche Umwelthilfe. Vor allem mit Blick auf den Klimawandel, denn es wird in Zukunft mehr heiße Tage in den Sommermonaten geben. "Ein Konzept, was die Politik verfolgen könnte, nennt sich Schwammstadt", so Aglaia. Da werden Städte dahingehend umgebaut, dass Wasser besser versickern und im Boden gehalten werden kann. Und generell fordern Umweltfachleute schon lange: Weniger Versiegelung, mehr Bäume, mehr Grünflächen. Und was auch sinnvoll sein kann in Städten: mehr Trinkwasserbrunnen.

Shownotes
Deutsche Umwelthilfe
Viele deutsche Städte sind schlecht auf Hitze vorbereitet
vom 12. Juni 2025
Moderatorin: 
Lena Mempel
Gesprächspartnerin: 
Aglaia Dane, Deutschlandfunk Nova