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Künstliche Intelligenz ist ein Computerprogramm. Aber eins, das selbstständig entscheiden und lernen kann. Was unterscheidet maschinelles und menschliches Denken? Ein Vortrag des Medienwissenschaftlers Ralph-Miklas Dobler.

In der Anfangszeit der Künstlichen Intelligenz (KI) ging es darum, Computerprogramme zu entwickeln, die menschliches Denken imitieren. Mittlerweile ist die Technik weiter.

Auch wenn KI genau genommen weiterhin nichts weiter als ein Computerprogramm ist, ist sie doch mehr als die bloße Imitation menschlichen Denkens: Das sagt der Medienwissenschaftler Ralph-Miklas Dobler.

Künstliche Intelligenz fällt Entscheidungen autonom

Er ist Professor für Kunst- und Medienwissenschaften an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. Das besondere an der KI ist, dass sie selbstständig entscheiden kann. Sie kann auch lernen und sich aufgrund des Gelernten verändern, so Ralph-Miklas Dobler. Das unterscheide sie grundsätzlich von anderen Computerprogrammen.

"KI verändert das Wissenssystem nachhaltig und in tiefgreifender Art und Weise."
Ralph-Miklas Dobler, Medienwissenschaftler

KI erzeugt Wissen und verändert so unser Wissen, sogar unsere gesamte Wissensordnung, argumentiert Dobler.

KI erzeugt aktiv neues Wissen

Konventionelle Suchmaschinen durchsuchten das Internet nach Informationen, die dort vorhanden sind. Das, was sie finden und präsentieren, sind Informationen und Wissen, das Menschen in irgendeiner Form zur Verfügung gestellt haben: ein gescanntes Buch zum Beispiel, oder ein Videoclip, den jemand gedreht hat.

"Die Produktion von Wissen wird einer Technologie übergeben."
Ralph-Miklas Dobler, Medienwissenschaftler

KI aber präsentiert nicht nur gefundene Informationen, sondern erzeugt aktiv neues Wissen. Sie tut das mit Algorithmen, die auf Wahrscheinlichkeiten beruhen, so Dobler. Nach dem Motto: Wie wahrscheinlich ist es, dass auf dieses Wort ein anderes Wort folgt. Auf diese Weise kann KI zum Beispiel neue Texte erzeugen, die eine Bedeutung haben.

Doch der Weg, wie diese Texte zustande kommen, unterscheide sich grundsätzlich davon, wie wir Menschen mit unserem menschlichen Gehirn einen Text produzieren.

Ralph-Miklas Dobler ist Professor für Kunst- und Medienwissenschaften an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. Seinen Vortrag "Künstliche Intelligenz: Gefahr oder Chance?" hielt er am 12. Mai 2025 beim Kunstverein Starnberg.

Shownotes
Künstliche Intelligenz
Maschinen denken anders als Menschen
vom 10. Juli 2025
Moderation: 
Sibylle Salewski
Vortragender: 
Ralph-Miklas Dobler, Medienwissenschaftler, Hochschule für angewandte Wissenschaften München