Millionen Pakete senden Kunden jedes Jahr zurück. Gründe: falsche Größe, schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis, geringe Hemmschwelle, weil die Retoure häufig kostenlos ist. Das massenhafte Rücksenden schadet der Wirtschaft – und der Umwelt. Was tun?
Eine Schlange vor der Post oder im Paketshop ist eher Regel als Ausnahme. Deswegen wunderte es Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Elena Bavandpoori nicht, dass sie nicht die einzige ist. Unsere Reporterin ist aber nicht ausschließlich privat hier – sie will nachfragen, warum Menschen so viel zurücksenden.
"So etwa neun Leute standen in der Schlange des Paketshops vor mir."
Einer der Befragten hat Elena erzählt, dass er Online-Shopping vermeidet – eben genau, um keine Waren zurücksenden zu müssen. Andere erzählen unser Reporterin hingegen, dass sie vor allem Kleidung zurücksenden.
Vor allem Klamotten werden retourniert
Das bestätigt die Ergebnisse von Forschenden der Uni Bamberg. Sie untersuchen seit Jahren die Gründe für Retouren und fanden heraus, dass vor allem online gekaufte Kleidung zurückgeschickt wird – zum Beispiel, wenn sie nicht passt.
"Modehandelnde erhalten viele Rücksendungen, fand ein Forschungsteam aus Bamberg heraus."
Der Online-Handel wächst. Mit rund 550 Millionen Rücksendungen – das wären 20 Millionen mehr als noch im Vorjahr – könnte 2025 zum Negativrekordjahrbei den Retouren werden, so die Forschenden der Uni Bamberg.
Laut Verbraucherzentrale entstehen durch Rücksendungen täglich 400 Tonnen CO2.
Wie Onlinehändler Retouren reduzieren können
Einige haben ein schlechtes Gewissen und behalten die online bestellten Produkte – auch wenn sie nicht passen. Eine der Befragten hat uns erzählt, dass sie einzelne Teile im Freundeskreis verschenkt oder wieder verkauft.
Wenn Kund*innen jeweils zwei Größen bestellen müssen, um sicher zu gehen, dass eine passt, könnten detaillierte Produktbeschreibungen eine Lösung dagegen sein. Hier sind die Onlinehändler*innen gefragt, findet unsere Reporterin.
"Auf der Seite könnte stehen, dass ein Kleidungsstück eher kleiner ausfällt als die eigene Größe."
Für Mitarbeitende der Paketannahmestellen kann es stressig werden. "Zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich viel zu tun", sagt Paketshopbetreiber Petrick. Gerade in der Vorweihnachtszeit oder bei Marketingaktionen wie der Black Week ist viel Betrieb in seinem Laden.
Eine der Befragten hat Elena erzählt, dass sie auch eine (bisher vereinzelt fällige) Gebühr für's Zurücksenden in Ordnung findet.
