Reden beim SexWarum Consent auch in langen Beziehungen wichtig ist

Beim Sex darüber zu sprechen, was einem gefällt, kann ziemlich anregend sein. In längeren Beziehungen schleicht sich oft aber eine Routine ein, bei der man gar nicht mehr so richtig hinterfragt: Passt das eigentlich noch für uns beide? Das weiterhin zu tun, kann uns helfen, nicht aus Versehen die Grenzen der anderen Person zu überschreiten.

Sich gegen den Willen eines anderen hinwegzusetzen, ist strafbar

Der Satz "Nein heißt Nein" ist der Grundsatz des Sexualstrafrechts in Deutschland. Das heißt: Jemand, der sich über den erkennbaren Willen einer Person hinwegsetzt, macht sich strafbar. Länder wie Island, Slowenien, Griechenland und Dänemark gehen noch einen Schritt weiter. Dort gilt das "Ja heißt Ja"-Prinzip. Das heißt: Man muss einer sexuellen Handlung explizit zugestimmt haben, sonst macht sich die andere Person strafbar.

"Ja heißt Ja" ist auch das Prinzip von Consent, also Einvernehmlichkeit beim Sex oder sexueller Interaktion. Für die Sexualpädagogin Magdalena Heinzl bedeutet das: Die Grenzen der anderen Person im Blick haben und darüber sprechen.

Aber es gilt auch, für sich selbst zu überlegen: Worauf habe ich gerade Lust und wie fühlt sich eine Situation für mich an? So kann man auch die eigenen Grenzen klar kommunizieren. Wichtig ist: Grenzen beim Sex aufzuzeigen sind kein Zeichen für schlechten Sex sagt Magdalena.

Dabei ist es ja aber so, dass guter Sex sich von Tag zu Tag total anders anfühlen und aussehen kann. Sexuelle Lust ist ja auch nicht an jedem Tag gleich.

In dieser Episode von "Eine Stunde Liebe" gibt Magdalena Heinzl Tipps, wie man sich dem Thema ganz spielerisch annähern kann. Und mit der Journalistin Lou Zucker geht es um die Frage, welche Bedeutung Geschlechterrollen bei übergriffigem Verhalten haben und warum es gerade für Männer schwierig sein kann, die eigenen Grenzen zu kommunizieren.