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Im Jahr 43 befiehlt Kaiser Claudius die Invasion Britanniens. Im Jahr 60 versammelt Heerführerin Boudicca die Truppen der keltischen Stämme der Icener und Trinovanten und führt sie gegen die römischen Truppen in die Schlacht. Am Ende ohne Erfolg.

Als Caesar rund 50 bis 60 Jahre vor Christus Gallien erobert und diesen Feldzug in seinem Werk "De Bello Gallico" festhält, stellt er fest, dass die Gallier Unterstützung von einigen keltischen Stämmen aus Britannien bekamen.

Er beschließt, mit Invasionstruppen nach Britannien überzusetzen und die Kelten zu bestrafen. Das Unterfangen ist schwierig, denn die Einheimischen verteidigen sich gegen die auf offenem Meer weithin sichtbaren Invasoren sehr geschickt – letztlich aber nicht erfolgreich.

Die Invasion Britanniens im Jahr 43

Es vergehen rund 90 Jahre, bis der nächste Versuch gestartet wird, Britannien als Provinz dem Imperium Romanum einzuverleiben. Inzwischen ist aus der Römischen Republik seit Augustus ein Prinzipat, also die Alleinherrschaft eines Kaisers, geworden.

41 n. Chr. wird Claudius zum Kaiser erhoben, ein Mann, der im römischen Volk nicht sonderlich beliebt und dessen Ansehen beim Militär gering ist. Um sein ramponiertes Image aufzupolieren und den lang gehegten Wunsch in die Tat umzusetzen, befiehlt er 43 die Invasion Britanniens.

"Kaiser Claudius war offenbar nicht besonders beliebt bei Volk und Militär. Da schien ihm eine Invasion auf der Insel die beste Möglichkeit, sein offenbar ramponiertes Ansehen zu verbessern."
Dr. Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte

Von da an beherrschten die Römer rund 350 Jahre lang große Teile des heutigen England und Wales. Das heutige Schottland hingegen blieb unter den Caledoniern und Pikten weitgehend außerhalb der römischen Herrschaft und selbst in Wales war die Kontrolle schwankend.

Doch der Widerstand der einheimischen keltischen Stämme in der Provinz Britannien hört nie ganz auf: Im Jahr 60 versammelt Boudicca, Heerführerin der Icener mit vermutlich königlicher Abstammung, die Truppen der keltischen Stämme der Icener und Trinovanten und führt sie gegen die römischen Truppen in die Schlacht.

Die Kelten sollen Zehntausende Rom-Unterstützer ermordet haben

Bei Kämpfen in und bei Camulodunum, Londinium und Verulamium sollen die Kelten laut Tacitus rund 70.000 Rom unterstützende Einwohner ermordet und ganze Siedlungen niedergebrannt haben. Die hohe Zahl wird jedoch überwiegend als antike Übertreibung interpretiert. Schließlich werden Boudiccas Truppen von römischen Legionen des Statthalters Gaius Suetonius Paulinus vernichtend geschlagen und der Aufstand ist beendet.

Der römische Geschichtsschreiber Tacitus berichtet, Boudicca habe sich nach der Schlacht vergiftet oder sei durch Gift gestorben – er ist sich unsicher. Cassius Dio schreibt, sie sei an einer Krankheit gestorben.

Ihr hört in Eine Stunde History:

  • Der Erfurter Althistoriker Kai Brodersen beschreibt die römische Herrschaft über das von keltischen Stämmen besiedelte Britannien.
  • Der Tübinger Religionswissenschaftler Bernhard Maier erklärt, wer oder was die Kelten eigentlich waren.
  • Die Althistorikerin und Expertin für römische Geschichte Babett Edelmann-Singer erläutert die Strukturen der Macht, mit der die Römer lange Zeit über Britannien herrschten.
  • Der Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Dr. Matthias von Hellfeld blickt zurück auf die Anfänge der keltischen Besiedlung Britanniens und die Ausbreitung der keltischen Kultur über Europa.
  • Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Wiebke Lehnhoff beschreibt den Boudicca-Aufstand im Jahr 60.
Shownotes
Römer in Britannien
Der Keltenaufstand unter Boudicca 60 n. Chr.
vom 21. November 2025
Moderation: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Dr. Matthias von Hellfeld, Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte
Gesprächspartnerin: 
Wiebke Lehnhoff, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin
Gesprächspartner: 
Kai Brodersen, Althistoriker
Gesprächspartner: 
Bernhard Maier, Religionswissenschaftler
Gesprächspartner: 
Babett Edelmann-Singer, Althistorikerin
  • Kai Brodersen beschreibt die römische Herrschaft über das von keltischen Stämmen besiedelte Britannien
  • Bernhard Maier erklärt, wer oder was die Kelten eigentlich waren
  • Babett Edelmann-Singer erläutert die Strukturen der Macht, mit der die Römer lange Zeit über Britannien herrschten