Gerade in den Wintermonaten, in denen wir weniger Sonne abbekommen, gibt es Menschen, die Vitamin D einnehmen – es wird gegen den "Winterblues" empfohlen. Doch Vitamin D hat wahrscheinlich auch Einfluss auf unsere Schlafqualität und -dauer.
Es heißt auch Sonnenvitamin, weil wir es durch Sonnenlicht selbst bilden können: Vitamin D ist wichtig für die Knochengesundheit und die Härtung unserer Knochen. Ein Vitamin-D-Mangel kann in einer geringeren Knochendichte und brüchigen Knochen enden. Außerdem ist Vitamin D wichtig für ein gesundes Immunsystem und eine gesunde Muskulatur. Da kann es helfen, Vitamin D zusätzlich einzunehmen.
Vitamin D: Über die Sonne und bestimmte Nahrung
Eigentlich kann unser Körper Vitamin D selbst bilden – und zwar über die Haut. In unserer Haut befindet sich eine Vorstufe von Vitamin D, das sogenannten Provitamin D. Trifft Sonnenstrahlung auf unsere Haut, wird Provitamin D in Vitamin D umgewandelt.
Aber auch über unsere Nahrung können wir Vitamin D aufnehmen. Es ist zum Beispiel in fettem Fisch, Hühnereiern oder Pilzen enthalten.
"Verschiedene Studien kommen zum Ergebnis, dass ein Vitamin-D-Mangel auch das Risiko für Schlafstörungen, schlechtere Schlafqualität und eine insgesamt kürzere Schlafdauer erhöht."
Doch welche Rolle spielt Vitamin D für unseren Schlaf? Vor allem ein Mangel des Vitamins macht sich bemerkbar, erklärt Schlafforscherin Christine Blume von der Uni Basel.
Vitamin D wirkt im Gehirn
Denn Vitamin D wirkt im Gehirn – und zwar an Stellen, die auch für den Schlaf wichtig sind. Außerdem gibt es die Vermutung, dass Vitamin D an der Bildung des Hormons Melatonin beteiligt ist. Melatonin gilt als das Hormon der Dunkelzeit. Einige Zeit vor dem Schlafengehen schüttet unser Körper es aus. Das bereitet uns auf die Nacht vor.
Menschen mit einem niedrigeren Vitamin-D-Spiegel gingen einer Studie zufolge später ins Bett und hatten insgesamt auch eine kürzere Schlafdauer, sagt Christine Blume. Indem es die Melatoninproduktion unterstützt, könnte Vitamin D in diesem Fall also bei der Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus helfen.
"Eine Studie hat rausgefunden, dass Menschen mit einem niedrigeren Vitamin-D-Spiegel später ins Bett gegangen sind und insgesamt auch eine kürzere Schlafdauer hatten."
Allerdings: Bei dieser Studie wurde zwar ein Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegel und Schlafdauer nachgewiesen – es ist aber nicht klar, ob der Mangel direkt zu den Schlafveränderungen führt, betont Christine Blume.
Vitamin-D-Check beim Arzt
Wer sich schlapp und energielos fühlt und trotzdem das Gefühl hat, nicht richtig schlafen zu können, sollte als Erstes den Hausarzt oder die Hausärztin aufsuchen. Dort kann auch Blut abgenommen werden. Im Labor lässt sich dann feststellen, ob ein Vitamin-D-Mangel vorliegt.
In dieser Folge Über Schlafen sprechen Wissenschaftsjournalistin Ilka Knigge und Schlafforscherin Christine Blume auch darüber, welche Mengen an Vitamin-D-Supplements unbedenklich sind und ob Vitamin D tatsächlich gegen den Winterblues helfen kann.
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