Schönheitsdruck betrifft nicht nur Frauen. Auch junge Männer stehen unter Druck: muskulös, gepflegt, diszipliniert soll Mann sein. Influencer und Fitness-Coaches prägen das Ideal in den sozialen Medien. Wie stark ist der Schönheitsdruck wirklich?
Unter dem Hashtag Looksmaxxing posten Teenager und junge Männer Content, um vermeintlich perfekt auszusehen. Gianluca möchte nicht auf das Training im Studio verzichten, denn seine dadurch entstandenen Muskeln möchte er nicht mehr missen.
"Mittlerweile wird von der Gesellschaft erwartet, dass ein Mann wirklich wie ein Mann aussieht. Ein Mann sollte nicht dünn sein und viel Kraft haben."
Die Schönheitsideale der Männer haben sich im Laufe der Zeit verändert, sagt Soziologe und Attraktivitätsforscher Ulrich Rosar. Muskeln seien jedoch immer ein Ideal gewesen. "Heute geht es um besonders definierte Körper", erklärt der Attraktivitätsforscher.
"Die sich ständig neu definierenden Schönheitsideale machen uns Stress. Der Moment der Zufriedenheit, wenn man dem Ideal nahekommt, verblasst immer schneller."
Psychische Gesundheit: Wenig auf Social-Media-Ideale achten
Schönheitstrends und -ideale sind an sich nichts Verkehrtes. Idealen nachgeeifert oder uns mit anderen verglichen hätten wir schon immer, sagt Silja Vocks, Professorin für Psychologie und Psychotherapie.
"Durch Social Media vergleichen wir uns immer öfter – und vor allem 'nach oben'."
Heutzutage vergleichen wir uns in Bereichen, in denen wir schlechter abschneiden. Algorithmen zeigen uns häufig gemeinhin als schön geltende Ideale an. Weil wir denen nicht hundertprozentig entsprechen, fühlen wir uns schlecht. Da wir auf Social Media immer wieder ähnliche Bilder angezeigt bekommen, nehmen wir die als attraktiv wahr, erklärt Silja Vocks von der Uni Osnabrück.
Wie sehr bestimmt Aussehen unser Selbstwertgefühl?
Aber ab wann ist der Eifer nach dem vermeintlich Idealen ungesund? Laut Silja Vocks liegt die Grenze dort, wo wir individuell Schaden nehmen. Um sich nicht zu stark von Idealen auf Social Media beeinflussen zu lassen, sollten wir uns immer fragen, wie sehr Aussehen unser Selbstwertgefühl bestimmt.
Vermeintliche Schönheitsideale und der damit entstehende Druck sind da. Psychologin Silja Vocks rät, dass wir uns selbst reflektieren, wenn wir auf Social Media unterwegs sind.
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