Wie der Organismus dies genau ausbalanciert, ist für die Wissenschaft nicht ganz klar. Forschende der Charité haben sich das deshalb den Schlaf bei Fruchtfliegen angeschaut und dazu in der Zeitschrift "Nature" veröffentlicht.
Bei den Fliegen sind zwei Hirnnetzwerke gleichzeitig aktiv. Das eine aktiviert die Reaktion auf visuelle Reize, das andere hemmt eher. Weil das Hemmende etwas dominiert, schläft das Tier. Besonders starke Reize werden aber durchgelassen und wecken dann die Fliege. Die Forschenden vergleichen das mit einem angelehnten Fenster: Der normale Luftzug wird unterbrochen, ein starker Windstoß kann das Fenster aber aufstoßen. Konkret passiert dies der Studie zufolge wohl in Phasen zwischen langsamen, synchronen elektrischen Wellen, die beim Einschlafen in den Hirnnetzwerken entstehen. Die Wellen entstünden, weil die elektrische Spannung der Nervenzellen auf- und abschwinge.
Die Forschenden vermuten Parallelen zu den Vorgängen im Fliegengehirn auch beim menschlichen Schlaf. Genauer muss das aber noch herausgefunden werden.
