Tausende Menschen berichten auf Twitter unter #MeTwo, wie sie unter rassistischen Kommentaren im Alltag leiden. Gestartet hat den Hashtag der Journalist Ali Can.

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Er ist neu, der #MeTwo. Anders geschrieben als der Hastag, den wir kennen. Darunter berichten tausende Menschen gerade auf Twitter, wie sie im Alltag diskriminiert werden. Damit solidarisieren sie sich auch mit Mesut Özil: Der Fußballer hatte bei seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft Rassismus in der Gesellschaft beklagt.

"Wenn Deine Wohnung zweimal von Nazis in Brand gesteckt wurde, aber die Polizei lieber mich als Kind verdächtigt. Leider wirklich passiert. #MeTwo"

Der neue Hashtag soll Betroffenen eine Möglichkeit geben, ihre Geschichten mit vielen anderen zu teilen. Die zwei in #MeTwo steht für die zwei Identitäten, die Leute mit Migrationshintergrund oder auch nur anderem Aussehen in sich tragen. Ins Leben gerufen #MeTwo Ali Can, der vor anderthalb Jahren schon die Hotline für besorgte Bürger eingerichtet hat. Er will mit seinen Aktionen die Menschen näher zusammenbringen. Und da darf es auch mal Reibung geben, sagt er.

"Ich möchte, dass wir auch eine neue Diskussionskultur haben. Die wertschätzend ist. Auf Augenhöhe zu sprechen, heißt auch, dass man zulässt, dass der andere seine Sorgen äußert."
Ali Can, Initiator von #MeTwo

Man müsse die Diskussionskultur dadurch fördern, dass man sein Gegenüber nicht einfach abstempelt, sondern auf dessen Sorgen auch eingeht. Es sind Geschichten, die ohne Vorwurf erzählt werden müssten, so Ali Can. Berührungsängste und Vorurteile wären oft nur Bauchgefühlsthemen. "Ich merke, dass diese Begegnungen ganz viel bewirken," sagt der Journalist.

"Deutsches Kompliment: "Du bist ja gut integriert, du trägst ja keinen Schleier." #MeTwo"
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Shownotes
#MeTwo
Alltäglicher Rassismus in Deutschland
vom 27. Juli 2018
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Autor: 
Christian Schmitt, Deutschlandfunk Nova