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Minimalismus bedeutet freiwillig einfach zu leben. Bei diesem Lebensstil verzichten wir bewusst auf Platz und anstatt wahllos Dinge anzuhäufen, treffen wir Entscheidungen, was wir zum Leben brauchen und was nicht. Es geht dabei auch um Selbstbestimmung, um ökologisches Bewusstsein, soziale Verantwortung und persönliches Wachstum.

Nur wenn wir uns achtsam fragen: Brauche ich das überhaupt? Dann können wir wirklich frei sein. Wir sind uns vielleicht gar nicht darüber im Klaren, dass wir uns mit unseren Dingen, die uns umgeben, Ballast aufladen – nicht nur im materiellen Sinne. Wie viele von uns, kennt Diane zum Beispiel die Situation, dass sie Kleidungsstücke im Schrank hat, die ihr eigentlich nicht mehr passen. Dabei wäre es viel sinnvoller, sich von den Klamotten zu verabschieden – anstatt sich von ihnen ständig daran erinnern zu lassen, dass sie erst dann wieder passen, wenn man abgenommen hat.

"Wenn man Anziehsachen behält, die einem seit Jahren nicht mehr passen, weil man denkt: 'Ich muss unbedingt abnehmen und wenn ich endlich abnehme, dann kann ich die wieder tragen.‘ Das setzt uns völlig unnötig unter Druck."
Diane

Erst wenn wir Materielles loslassen, können wir Platz schaffen für die wirklich wichtigen Dinge: für unsere Werte, Begegnungen und den Moment im Hier und Jetzt. Minimalismus beschreibt eine Lebensform, die darauf abzielt, unnötigen Ballast abzuwerfen, um so mehr Zeit für das Wesentliche zu haben.

Alten Kram loslassen – mehr Freiheit spüren

In einer Studie wurden Menschen danach gefragt, wie sich ihr Leben durch den Minimalismus verändert hat. Die Teilnehmenden antworteten, dass sie durch den Wandel mehr Autonomie in ihrem Leben gefunden haben, mehr Freiheit spüren und viel mehr Zeit haben, sich um ihre eigenen Werte zu kümmern.

"Und sie hatten auch das Gefühl einer neuen Kompetenz beschrieben, dass sie das Gefühl haben, ihre Umwelt viel mehr kontrollieren zu können."
Main Huong

Dass Minimalismus nicht heißt, dass wir alles, was wir haben, wegschmeißen, in eine Hütte im Wald ziehen und uns von Beeren ernähren müssen – darum geht es in dieser Achtsam. Alles, was euch Freude macht, solltet ihr auf jeden Fall behalten. Main Huong und Diane sind keine Spielverderberinnen, stattdessen haben sie Lesetipps, Inspirationen, wie wir selbst alten Kram loslassen können, Studien und Beispiele mit dabei.

Ihr habt Anregungen, Ideen, Themenwünsche? Dann schreibt uns gern unter achtsam@deutschlandfunknova.de

Empfehlungen aus dem Beitrag:
  • Thich Nhat Hanh: "Einfach entspannen", 2016, O.W.Barth Verlag, München.
  • Barry Schwartz: "Anleitung zur Unzufriedenheit: Warum weniger glücklicher macht", 2004, Econ Verlag, Berlin.
  • The Minimalists: "Love People Use Things – Weil das Gegenteil nicht funktioniert", 2021, Dtv, München.
Shownotes
Wenig Besitz
Wie Minimalismus und Achtsamkeit zusammengehören
vom 12. Mai 2022
Moderatorinnen: 
Diane Hielscher und Main Huong Nguyen
  • Übung gegen hartnäckige Erwartungen
Quellen aus der Folge: