Bitcoins werden von Computern errechnet, die Strom verbrauchen. Und der kommt oft aus Kohlekraftwerken. Die Aussichten für die Zukunft sind tendenziell düster.

Bei der Bitcoinproduktion sprechen Experten von Mining: Riesige Computeranlagen verbrauchen auch große Mengen Strom. Im Jahr 2018 waren es zwischen 30 und 70 Terrawattstunden, schätzen Experten. Das wäre irgendwo zwischen dem gesamten Stromverbrauch Dänemarks und Österreichs, sagt Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter Konstantin Köhler.

Billiger Kohlestrom aus Asien

Etwa 70 Prozent der Bitcoins kommen aus China. Die größten Mining-Farmen befinden sich in Nord-China und der Mongolei. Der Grund: Eine Kilowattstunde Kohlestrom kostet dort nur vier Cent – in Deutschland zahlen wir 25 Cent dafür. 

Wenn es so weiter geht, wird diese Entwicklung sogar noch krasser, prognostiziert Konstantin Köhler: Denn um eine Bitcoin zu errechnen, müssen Computer ein mathematisches Problem lösen.

"Was bei der Europäischen Zentralbank das Geld Drucken ist, ist bei Bitcoins das Lösen einer mathematischen Aufgabe."
Konstantin Köhler, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter

Diese Aufgabe wird aber immer schwieriger, um den technischen Fortschritt auszugleichen. Denn die Computer werden ja immer schneller – und damit eben nicht jeder mal eben Bitcoins produzieren kann, wurde das so geregelt, dass es immer mehr Rechenpower braucht, um weitere Bitcoins zu produzieren. Und das bedeutet: Immer mehr Strom wird verbraucht.

Die Bitcoin-Zukunft wird (wahrscheinlich) noch energieintensiver

Ob es einen Ausweg aus diesem Dilemma geben kann, ist schwer abzusehen, sagt Konstantin Köhler. Denn den Strom müssen die Betreiber der Mining-Farmen bezahlen. Und das Schürfen lohnt sich nur, wenn der errechnete Bitcoin am Ende mehr Wert ist, als das, was vorher an Technik und Stromkosten investiert wurde.

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Nun weiß aber niemand, wie sich der Bitcoin-Preis genau entwickelt, sagt Konstantin Köhler. 

Stromverbrauch könnte auch sinken

Es könnte also auch sein, dass sich die Bitcoin-Produktion – allein wegen der Preisentwicklung – verlangsamt. Wenn die Computer dann auch noch effizienter werden, könnte der Stromverbrauch also tatsächlich auch wieder sinken.

Eine andere Möglichkeit: Statt Kohlestrom könnten die Mining-Farmen Strom aus regenerativen Quellen verwenden. In Norwegen zum Beispiel wird das auch schon gemacht. Dort gibt es ausgeklügelte Systeme, in denen umweltfreundlicher Strom aus Wasserkraft verwendet wird und wo das Wasser aus den Fjorden dann auch gleichzeitig noch zum Kühlen der großen Computeranlagen genutzt wird. 

Das Fazit unseres Netzreporters: Es gibt tausend andere Beispiele, wo viel Energie verbraucht wird. Am Ende sei es immer eine gesellschaftlich-politische Frage, was wir zulassen wollen und was nicht.

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Mehr zum Thema:

Shownotes
Umweltschwein Kryptowährung
Dreckiger Strom beim Bitcoin-Mining
vom 23. August 2018
Moderation: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Konstantin Köhler, Deutschlandfunk-Nova-Netzreporter