UngeschminktWenn wir uns ohne Make-up wohlfühlen

Lange Zeit hat sich Lucy unwohl gefühlt, ohne Make-up aus dem Haus zu gehen, sagt sie. Sie habe relativ helle Haut, ungeschminkt hätten Leute sie öfters gefragt, ob sie krank sei. Make-up sei da für sie die logische Schlussfolgerung gewesen, um sich besser zu fühlen.

Lucy arbeitet außerdem als Beauty-Redakteurin und hat auch aus Berufsgründen viel Spaß daran, neue Produkte auszuprobieren. "Ich nehme mir dann wirklich die Zeit dafür, setze mich hin, packen mein Schminkbeutel aus, male in meinem Gesicht rum. Für mich ist das auch so ein bisschen eine Kunst", sagt sie.

Auf Make-up legt Tasnim nur wenig wert, sagt sie. Es passe einfach nicht in ihren Tagesablauf und gehöre auch nicht zu ihrer Routine. Morgens duschen, ein kurzer Blick in den Spiegel und dann gehe es auch schon aus dem Haus. Als Teenager sei das noch anders gewesen, da habe sie stundenlang in der Drogerie herumgehangen und sich alle möglichen Kosmetikprodukte gekauft.

Nach der Schule hat Tasnim auf einem ökologischen Hof gearbeitet, das war ein bisschen der Wendepunkt, sagt sie. Das Aussehen habe dort einfach keine Rolle gespielt und sie habe es mit dem Make-up einfach gelassen.

Make-up nur zu besonderen Anlässen

Ein bisschen Lippenstift, ein wenig Rouge - Tasnim schminkt sich heute eher nur zu besonderen Anlässen wie Weihnachten oder auch mal für ein Date. Doch insgesamt fühlt sie sich ungeschminkt wohler in ihrer Haut, sagt sie.

Die Faszination für Make-up bei vielen Schmink-Tutorials auf Social Media kann sie dennoch nachvollziehen. "Ich sehe das auch total als Stil an, als Kunst, durch Schminke sich so aussehen zu lassen, dass man nicht aussieht, als hätte man sich krass angemalt", sagt sie.

Natürlicher Glanz ohne Make-up

Ohne Schminke, so heißt es häufig, könne die Haut endlich wieder atmen. Zumindest sind die Poren wieder frei, die Haut kann schwitzen, Talg abfließen, es entstehen weniger Hautunreinheiten und die Haut trocknet weniger aus, sagt die Hautärztin Alice Martin.

Wer ein paar Wochen darauf verzichtet, die Haut vor allem mit stark abdeckenden Make-up-Produkten voll zu kleistern, gut schläft, viel Wasser trinkt, sich gesund ernährt, wird feststellen, dass die Haut einen eigenen Glanz entwickelt, sagt die Ärztin. Auch kleine Pickel, vor allem im Mund- und Kinnbereich, die häufig ein Zeichen von Überpflegung sind, können viel besser von alleine heilen.

Selbstbräuner oder Möhren besser als Sonnenstudio

Für Menschen mit blasser Haut können manche Selbstbräuner definitiv eine gesündere Alternative sein als der Besuch im Sonnenstudio. Eine gute und ökologische Alternative sind Möhren. Dafür müssen aber bis zu einem Monat lang täglich drei bis vier Möhren gegessen werden, bevor sich die Haut leicht verfärbt. Ein positiver Nebeneffekt: Es erhöht den Eigenschutz der Haut gegen Sonnenstrahlung, sagt Alice Martin.

Aber auch sonst habe eine gute und gesunde Ernährung einen sehr positiven Einfluss auf unsere Haut. Im Gespräch verrät uns Alice genauer, worauf wir dabei achten sollten. Ein Beispiel: "Jede Mahlzeit sollte verschiedene Farben des Regenbogens enthalten", sagt Alice.

Raffinierter, industrieller Zucker sei dagegen eine Katastrophe für unsere Haut. Diese Art Zucker könne letztlich dazu führen, dass Talgdrüsen verstopfen und Hautunreinheiten entstehen.

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