Mücken sind eigentlich nett. Nur ihre Stiche sind gemein. Mit stinkenden Socken lassen sie sich ablenken. Auf andere Lockfaktoren haben wir leider keinen Einfluss – auf unsere Blutgruppe zum Beispiel.

Oft kommen sie in der Dämmerung. Im Dunkeln wirkt es immer so, als säßen sie schon fast auf dem Ohr. Bei Licht sind sie dann plötzlich nicht mehr zu sehen: Stechmücken sind eigentlich in jedem Sommer eine echte Plage – ob in der Wohnung oder draußen.

Atem und Schweiß ziehen sie an

Unsere Atemluft ist es, die die Tiere anzieht, erklärt Xenia Augsten von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage – auch über größere Entfernungen, sagt sie. Auch der Körpergeruch und Duftstoffe eines Menschen, sein Schweiß, locken die Tiere.

"Wir atmen vor allem Kohlenstoffdioxid aus, und diese Atemfahne, die riechen Stechmücken. Das ist somit das Attraktivste, was eine Stechmücke anzieht."
Xenia Augsten, Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage

Jeden Menschen umgibt eine Duftwolke mit Spuren von Milchsäure, Ammoniak, verschiedenen Fettsäuren und Kohlendioxid, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Clara Hoheisel.

Bis heute ist nicht geklärt, welche Kombination die Tiere besonders mögen. Ebenfalls ungeklärt ist, warum Mücken Menschen mit der Blutgruppe Null am häufigsten stechen.

Körpergeruch als Lockmittel

Versuche, den Köpergeruch mit Parfum oder Deo zu überdecken, sind nur für wenige Minuten erfolgreich, sagt Clara Hoheisel: "Nach etwa zehn Minuten ist der Effekt meistens schon wieder weg." Gleiches gilt für Duschen: als Mückenschutz nur zeitlich begrenzt wirksam.

Klassische Mückensprays hingen schützen bis zu acht Stunden – wenn man nicht stark schwitzt. Die Wirkstoffe in den Sprays überdecken unseren Geruch für einige Zeit. Doch Vorsicht: Findet eine Mücke auch nur eine kleine ungeschützte Stelle, sticht sie genau dort zu. Denn Mücken sind sehr gründlich, weiß Clara Hoheisel.

Es gibt einige Tricks gegen Mücken ohne Chemie:

  • Zitroneneukalyptus
  • das Laub von Tomatenpflanzen
  • engmaschige Insektengitter
  • helle Kleidung: sie ist für manche Mückenarten unattraktiver
  • Haut möglichst bedecken
  • getragene Socken in der Wohnung als Ablenkung

Wer trotzdem gestochen wird, sollte sich vor allem nicht kratzen. "Sonst wird Histamin freigesetzt. Das sorgt dafür, dass die Haut anschwillt, rot wird und stark juckt", erklärt Clara Hoheisel.

Und Hitzestifte? Sie können die Mückenproteine, die beim Stechen unter die Haut gelangen, unschädlich machen. Unmittelbar nach dem Stich. Später hilft dann vor allem das Kühlen.

Shownotes
Insekten
Stechmücken: Sie fliegen auf Schweiß
vom 03. Juli 2025
Moderation: 
Thilo Jahn und Jenni Gärtner
Gesprächspartnerin: 
Clara Hoheisel. Deutschlandfunk-Nova-Reporterin