Die Welt ist im Goldrausch. Auch Deutschland verfügt über gewaltige Goldreserven. Doch ein großer Teil lagert gar nicht hierzulande. Wo ist das deutsche Gold verwahrt? Und ist es dort sicher? Diesen Fragen gehen Marcus und Anne-Catherine nach.
Gold übt auf Menschen in der ganzen Welt eine große Faszination aus. Die einen tragen es als Schmuck, die anderen sammeln Münzen oder vielleicht sogar Goldbarren. Und immer gilt: Je unsicherer die Zeiten sind, desto beliebter ist Gold.
Das erklärt auch, warum einzelne Länder regelrechte Goldhüter sind: damit sie in Krisenzeiten möglichst autark handeln können. Deutschland besitzt mit 3.351 Tonnen die zweitgrößten Goldreserven der Welt. Nur die USA verfügen über mehr.
Ein Drittel des deutschen Goldes liegt in New York
Allerdings lagert ein großer Teil des Goldes gar nicht in Deutschland, sondern im Ausland. Mehr als ein Drittel ist in New York bei der US Notenbank Fed verwahrt, ein weiterer, kleiner Teil liegt in London, bei der Bank of England.
Dass deutsches Gold in New York und London gelagert ist, hat vor allem historische und strategische Gründe. Zurzeit gibt es jedoch einige kritische Stimmen, die fordern, dass das deutsche Gold wieder zurückgeholt wird.
So sagt etwa Michael Jäger, Vize-Präsident des Bundes der Steuerzahler, dass die historischen Gründe, dass man das Gold im Ausland lagert, nicht mehr gegeben sind – gerade "mit Blick auf die Volatilität und die Haltung von Trump und der US-amerikanischen Regierung, und der Tendenz, dass man die Fed immer näher an das das Oval Office anbinden möchte."
"Holt unser Gold zurück! Die historischen Gründe, dass man das Gold im Ausland lagert, sind aus unserer Sicht nicht mehr gegeben."
Michael Jäger hat Bedenken, dass die US-amerikanische Regierung unter Trump in Zukunft versuchen könnte, Einfluss auf die Fed zu nehmen. Da Notenbanken grundsätzlich vollkommen unabhängig von der jeweiligen Regierung im Land arbeiten, wäre das ein Novum. Doch Trump hat den Chef der Notenbank Fed bereits verbal angegriffen, da dieser die Zinsen nicht so gesenkt hätte, wie von ihm vorgeschlagen.
Warum Deutschland Goldreserven in den USA lagert
Die Bundesbank selbst hat hingegen keine Zweifel daran, dass das deutsche Gold in den USA sicher ist. So hat Johannes Beermann, ehemaliger Bundesbankvorstand, betont, dass es dort sicher sei, und nennt Gründe dafür, warum das durchaus sinnvoll sei.
Goldhandelsplätze sind London und New York
Im Krisenfall gehe es darum, das Gold möglichst schnell in eine andere Währung tauschen zu können. Und das ist in New York oder London möglich. Das Gold müsste also dorthin gebracht werden – wobei das Risiko bestehe, dass es geraubt wird.
"Das Gold wäre während des Transports auch einem hohen Risiko ausgesetzt, dass es geraubt würde."
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