Mechthild Nigbur fand ihr Bachelor-Studium super. An die Inhalte kann sie sich allerdings nicht mehr erinnern. Und die Organisation an der Uni war komplett für die Tonne.
Mechthild hat sechs Jahre lang studiert. Deutsche Sprache und Literatur. Ihren Bachelor hat sie in Markburg gemacht, den Master dann in Leipzig. So richtig viel geblieben ist ihr davon nicht: "Ich kann eigentlich nur sagen, dass ich inhaltlich fast nichts aus meinem BA behalten habe - bis auf korrekte Kommasetzung." Was aber hängen geblieben ist, waren Methoden: Wie recherchiere ich? Wie baue ich einen längeren Text auf? Solche Sachen.
"Im Job profitiere ich auf jeden Fall sehr von den Methoden und praktischen Kenntnissen, die ich da mitgenommen habe. Den wissenschaftlichen Kram habe ich aber schon wieder so gut wie vergessen."
Was Mechthild auch gelernt haben dürfte: Bürokratie. Es gab zu viele Prüfungsanforderungen und vor allem nerviges Hinterhergelaufe in Bezug auf Noten, Scheine, Anmeldefristen. Viele Male stand sie am Morgen um 7 Uhr vor dem Prüfungsamt, um sich für Seminare einzuschreiben - online hat das noch nicht funktioniert. "Das war schon mistig", sagt sie. "Genauso wie die Anwesenheitspflichten."
Ein klein wenig mehr Freiheit für Bachelor-Studenten
Heute arbeitet Mechthild in einer Kommunikationsagentur - und hat wieder mit vielen Bachelor-Studenten zu tun, mit Praktikanten, die Arbeitsluft schnuppern wollen oder müssen. "Die Leute sind unglaublich ausgelastet", stellt sie fest. Sie müssen für ihr Praktikum arbeiten und nebenbei Berichte für die Uni schreiben, Nachweise bringen und und und. Ein wenig Entlastung im Bachelor und mehr Freiheit wäre da ein großer Fortschritt, sagt Mechthild.