Über Bachelor-Studenten abzumotzen, liegt im Trend. Sie seien schlecht ausgebildete, haben sich durchs Studium gemogelt. So sehen das viele Professoren und Arbeitgeber in der freien Wirtschaft.
Im Grunde ist es ein großes Klischee: Die Bachelor-Studenten machen einfach mit der Schule weiter. Das heißt, sie machen nur das Notwendigste, wenn sie keine Credit-Points kassieren, machen sie erst gar keinen Finger krumm, was für sie nur zählt, ist der Studienerfolg. Eine Art Hindernislauf. Logisch, wenn ein Professor auf solche Studenten keinen Bock hat.
Das ruft Widerspruch hervor. Bei vielen Studenten, aber auch bei Professoren, die für die Lehre brennen und mit Studenten zusammen arbeiten wollen. Dem Bachelor-Ruf schaden solche Aussagen aber dennoch und auch die Wirtschaft, wo die meisten Studenten ja mit ihrem Abschluss landen wollen, ist skeptisch. Die Situation ist schwierig: Die Unternehmen und Hochschulen wollen wissenschaftlich gebildete Studenten UND junge Menschen, die fit für den Arbeitsmarkt sind.
Bachelor: Am besten im großen Unternehmen
Der Vorteil, den Bachelor-Absolventen für den Arbeitsmarkt haben: Sie sind schlichtweg billiger als ein Master- oder ein alter Diplom-Student, sind aber trotzdem akademisch ausgebildet. "Aber der anderen Seite sind sie aber nicht so lange und auch nicht betrieblich ausgebildet", sagt DRadio-Wissen-Reporter Armin Himmelrath. Er meint: Perfekt ist der Bachelor-Student in größeren Unternehmen aufgehoben, wo er noch als Trainee mitlaufen und lernen kann - und nicht gleich voll mitarbeiten muss.