Eine neue, umfangreiche Studie gibt Bio-Käufern recht: Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau ist teilweise hundertfach stärker mit Pestiziden belastet, als das von Bio-Bauern.
Ist Bio wirklich besser? Eine neue Studie sagt eindeutig: Ja. Der Pestizid-Forscher Lars Neumeister hat im Auftrag der Grünen fast 58.000 Proben ausgewertet, die Lebensmittelaufsichten in ganz Deutschland zwischen 2011 und 2013 gesammelt hatten. Das Ergebnis bestätigt diejenigen, die Bio kaufen: Bio-Lebensmittel waren kaum mit Pestiziden belastet und wenn, dann kamen die vom konventionellen Nachbarfeld.
Beim Obst ist der Unterschied besonders groß
Pestizide sind Pflanzenschutzmittel, die Bauern benutzen, damit ihr Obst und Gemüse nicht von Insekten und anderen Tieren angefressen wird. Leider sind diese Pestizide auch für Menschen nicht besonders gut. Sie können den Hormonhaushalt durcheinander bringen, das Immunsystem beeinflussen und das Risiko für Krebs erhöhen.
"Beim Obst ist der Unterschied zwischen Bio und Nicht-Bio größer, als beim Gemüse."
Bio war bei jeder Probe weniger belastet, als konventionelles Obst und Gemüse. Und einige Fälle waren besonders krass: Bei Kiwis zum Beispiel war die Pestizidbelastung beim konventionellen Anbau 3000 mal höher als beim Bio-Anbau. Bei Zitronen war die Belastung 130 mal höher. Im Schnitt war Obst 350 Mal stärker belastet, Gemüse 30 Mal mehr.
Für Erwachsene werden zwar die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten - doch für Säuglinge, so der Pestizid-Experte Lars Neumeister, seien diese Werte eindeutig zu hoch.
Abwaschen bringt nichts
Übrigens: Von Tipps, dass man das Obst und Gemüse einfach waschen und abbürsten soll - oder sogar in verdünntem Essig einlegen - hält Pestizid-Experte Lars Neumeister nicht viel. Er sagt: Viele Pestizide gehen durch die Schale durch. Und außerdem können auch in Essig Pestizide enthalten sein.
- Pestizide in ökologisch und konventionell produzierten Lebensmitteln | Link zur Studie von 2015 (PDF)