Seit ihrer Einführung sind Bitcoins im Wert wahnsinnig gestiegen. Wer damit handelt, braucht aber gute Nerven – die Kurse schwanken teils massiv. Es gibt aber Wege, das Risiko zu senken.
Der Handel mit Kryptowährung scheint risikoreich und schnelllebig. Ein Bitcoin zum Beispiel hatte zwischenzeitlich einen Wert von 50.000 Euro, mittlerweile ist der Kurs auf 30.000 Euro pro Bitcoin herunter gefallen.
In Bitcoin-ETNs über einen Anbieter investieren
Es gibt aber Möglichkeiten, in die Kryptowährung zu investieren, ohne Bitcoins auf direktem Weg zu kaufen – zum Beispiel mit sogenannten Bitcoin-ETNs (Exchange Traded Notes). Bei dieser Schuldverschreibung auf den Bitcoin leiht man einem Anbieter eine bestimmte Geldsumme.
Fondsgesellschaften bieten beispielsweise solche ETNs an. Diese kauft mit dem Geld Bitcoins ein und zahlt Anlegern später so viel Geld zurück, wie sie selbst mit den Bitcoins hätten verdienen können. Ist der Kurs gestiegen, ist die ausgezahlte Geldsumme entsprechend höher. Ist der Kurs in dem Zeitraum gesunken, machen Anleger Verlust.
Der Vorteil: Wer in einen Bitcoin-ETN investieren möchte, kann das über eine Bank machen satt über eine Kryptobörse. Es ist somit einfacher, als direkt Bitcoins zu kaufen, erklärt Wirtschaftsjournalistin Katja Scherer. Riskant bleibt die Investition wegen des stark schwankenden Kurses der Kryptowährung weiterhin.
Riskant ist es trotzdem
Für Hendrik Buhrs vom Verbraucherportal Finanztip birgt der Weg über eine Bitcoin-ETN sogar ein höheres Risiko, als direkt in Bitcoin zu investieren, weil manche dieser Angebote nicht richtig abgesichert sind. Wird der Anbieter beispielsweise insolvent, kann es passieren, dass damit das eigene Geld weg ist, erklärt er.
Wichtig sei daher, das Kleingedruckte zu lesen und in die Verkaufsunterlagen zu schauen. Denjenigen, die in Kryptowährung investieren möchten, rät er dazu, Bitcoin direkt zu kaufen.
"Wenn schon Bitcoin, dann lieber direkt kaufen und nicht über einen ETN investieren."
Kryptoindex: mehrere Kryptowährungen kaufen
Eine weitere Alternative ist eine Investition in einen sogenannten Kryptoindex. Hier kaufen Anlegerinnen über einen Anbieter mehrere Kryptowährungen auf einmal – etwa ein Paket aus Bitcoin, Ethereum und Polkadot. Käuferinnen und Käufer stellen sich damit breiter auf: Stürzt der Bitcoin ab, machen die anderen Kryptowährungen möglicherweise Gewinn.
Für ihren Dienst berechnen die Anbieter allerdings eine Gebühr. Und auch ein Kryptoindex ist eine riskante Anlage, weil der Kurs von kleineren Kryptowährungen oft stärker schwankt als beim Bitcoin.
Krypto-ETFs in Krypto-Unternehmen investieren
Ansonsten gibt es auch Krypto-ETFs. Das sind spezielle Aktienfonds, die Aktien von Unternehmen bündeln, die mit Kryptowährungen Geld verdienen. Die Investition läuft dann in Aktien von Unternehmen, die Serverfarmen für Kryptowährungen betreiben oder Handelsplätze dafür anbieten.
Ähnlich wie beim Kryptoindex ist die Anlage breiter aufgestellt, weil ein ETF eben mehrere Unternehmen aus einer Branche miteinbezieht. Manche Anlegerinnen hoffen, dass die Aktienkurse von solchen Krypto-Unternehmen weniger stark schwanken als die Kryptowährungen selbst. Gleichzeitig ist es ein Krypto-ETF eine Investition in eine ausgewählte Branche, von der niemand die zukünftige Entwicklung voraussehen kann.
Investitionen erfordern Know-how
Aufgrund des hohen Risikos sind Investitionen in Kryptowährungen vor allem etwas für Menschen, die sich mit Geldanlagen auskennen, die Geld übrig haben und im besten Fall Kryptowährungen gut verstehen. Anders als Einsteiger können sie das Risiko der Anlage einschätzen, sagt Hendrik Buhrs. Allen anderen rät er davon ab.
"Jemand, der kein Polster, keine Börsenerfahrung hat und dann Bitcoins kauft, erinnert mich an jemanden, der Bungeespringen geht, obwohl er noch nie vom Drei-Meter-Brett im Schwimmbad gesprungen ist."
Diejenigen, die sich trotz des Risikos für eine Investition in Kryptowährung entscheiden, sollten nur geringe Geldsummen in die Produkte investieren, niemals die gesamten Ersparnisse.