Eine irre Zahl an Neuerscheinungen wartet 2016 auf uns. Allein in Deutschland 10.000 Stück. Einige werden sich verkaufen ohne Ende. Welche das sind, hat Lydia Herms für uns zusammengepackt.
Ganz vorne mit dabei für 2016 ist die Autorin Anna Todd. Millionen Frauen weltweit zwischen 16 und 46 lieben ihre Bücher. In schwarzem Einband mit glitzernder Schrift erscheint nun "After". Es geht um: Erotik. Voraussichtliches Ende der Serie: vielleicht in 300 Jahren. Nun werden weitere drei Teile erscheinen, erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven: "Before us", "Nothing more" und "Nothing less". Trash, aber eben auch ein Bestseller. "Es ist ein 'Shades of Grey' in hyperlang" findet Lydia Herms. Sie stellt bei uns jeden Sonntag "Das perfekte Buch für den Moment" vor.
"'Straße der Wunder' hat über 700 Seiten, was mich persönlich nicht wundert. In einem Interview mit John Irving erhielt ich keine Antwort unter 10 Minuten."
Ebenfalls bestsellerverdächtig ist der neue Roman von John Irving. Er schreibt über zwei bettelarme mexikanische Kinder mit überbordend blühender Fantasie. "Straße der Wunder" heißt das Buch und erscheint im April bei Diogenes. Ein anderer neuer Roman heißt "180 Grad Meer" und ist an Silvester erschienen. Es geht um eine kaputte Familie mit Wunsch nach Vergebung und Heilung. Und wer hat es geschrieben? Sarah Kuttner.
"Wir müssen uns 'Hayat' dann mal genauer ansehen. Das reizt mich. Der Babo ist umstritten, seine Kunst aber gut. Vielleicht auch in Buchform."
Für die Rapinteressierten gibt Haftbefehl aus Offenbach einen Einblick in seine filmreife Vita: Vater tot, Leben schwer, Anwalt gut, Musik als Rettungsanker. Verfasst hat das Dokument die Journalistin Hadnet Tesfai. "Hayat" erscheint im April. Für alte Pophasen eventuell interessant: Phil Collins mit einer musikalischen Retrospektive plus Autobiografie.
Literarisches in Filmform
"Tschick" von Wolfgang Herndorf kommt im September ins Kino. Fatih Akin hat den Film gemacht und trägt eine besonders große Verantwortung. Denn Tschick ist nicht nur Schullektüre, es ist Lieblingsbuch, Kultbuch, Allesbuch, Erbe. Es geht um zwei Jungs, ein Mädchen, um Freundschaft, Ausbruch, Erwachsenwerden. "Alles, was wichtig ist", sagt Lydia Herms.
Außerdem läuft noch "Jeder stirbt für sich allein" nach Hans Fallada an. Die Romanverfilmung von Andreas Steinhöfel "Die Mitte der Welt" mit Louis Hofmann und Sabine Timoteo kommt ins Kino. Und die Verfilmung von "The Circle" von Dave Eggers - in den Hauptrollen Emma Watson und Tom Hanks. "Als Buch grandios, dystopisch, vernichtend, beklemmend, über digitale Totalüberwachung", fast Lydia Herms zusammen. Und nicht zu vergessen endlich neu verfilmt: "Das Dschungelbuch“ von Rudyard Kipling. Voll animiert, mal gucken.