Der zwölfte Mann muss zu Hause bleiben. Der FC Bayern München spielt heute vor leeren Rängen bei ZSKA Moskau. Aber wer hat eigentlich den größten Vorteil vom Geisterspiel?
Die Fans müssen draußen bleiben beim Champions-League-Gruppenspiel zwischen ZSKA Moskau und Bayern München. Die Uefa hat das so entschieden und will den russischen Verein wegen seiner rassistischen Fans bestrafen.
Die Fans im Rücken
Grundsätzlich hat ZSKA Moskau einen Nachteil durch diese Aktion, sagt Sportpsychologe Thomas Teubel. Der Vorteil der Heimmannschaften, die von den eigenen Fans nach vorne gepeitscht wird, fällt weg. Bestimmte Emotionen auf dem Platz werden normalerweise durch die Fans gespiegelt und auch verstärkt.
"Die kollektive Bestrafung führt eher zum Gegenteil "
Dass die Spieler auf dem Platz das Match wegen der fehlenden Atmosphäre mit einem Trainingsspielchen verwechselten und nicht richtig zur Sache gingen, sei aber nicht zu befürchten.
Grundsätzlich gilt: Nicht immer sind die Fans eine Unterstützung für die Heimmannschaft. So könne die Stimmung bei schlechter Leistung auch kippen, sagt Thomas Teubel.
Der Sportspsychologe ist allerdings skeptisch, dass die erzieherische Maßnahme der Uefa den gewünschten Effekt bei den Moskauer Fans erzielen werden. Auch weil es sich bei den Rassisten auf den Rängen nicht um Einzelfälle handele. Für erfolgsversprechender hält er langfristige Fanprojekte, die sich mit Rassismus auseinandersetzen.