Ab Montag gilt in Deutschland in Bus und Bahn die Maskenpflicht, in den meisten Bundesländern auch im Supermarkt. Idealerweise solltet ihr die Maske nur einmal tragen – oder sie wirksam sauber machen. Wir erklären euch, wie ihr das daheim am besten hinbekommt.

Egal, ob Schal, Tuch, gekaufte oder selbst genähte Maske: Unter ihr wird es schnell warm. Und nach ein paar Minuten auch feucht. Ein Mund- und Nasenschutz kann zur Virenschleuder werden, deshalb ist es wichtig, ihn richtig zu reinigen.

Vorsicht schon beim Abnehmen der Maske

Wir sollten die Stoffmasken behandeln wie jedes andere verschmutzte Kleidungsstück, sagt Heidrun Thaiss von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Allerdings im Wissen, dass sich an der Außenseite Viren befinden können. Beim Abnehmen der Maske solltet ihr sie daher auch nur an den Rändern oder Bändern anfassen. Danach sollte die Stoffmaske schnellstmöglich in die Waschmaschine, bei 60 oder besser sogar 95 Grad.

"Am besten ist es, den Mund- und Nasenschutz nach dem Abziehen sofort zu waschen, mindestens bei 60, besser bei 95 Grad."
Heidrun Thaiss, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Wenn das sofortige Waschen nicht möglich ist, dann könnt ihr die Maske zum Schutz vorübergehend in einem luftdichten Beutel aufbewahren, empfiehlt Heidrun Thaiss.

Kurzer Transport im luftdichten Beutel

Der kann aus Plastik sein oder aus Stoff – in letztem Fall also ein Wäschebeutel, der dann zu einem späteren Zeitpunkt gleich mit der Maske mitgewaschen werden kann. Der Mund- und Nasenschutz darf in diesen Beuteln aber nicht zu lange luftdicht abgeschlossen lagern, sonst beginnt er zu schimmeln und wird zum Reservoir, in dem sich Bakterien und Viren vermehren.

Brandgefahr bei der Hitze-Sterilisation

In Webforen sind zahlreiche Tipps zu lesen, die Masken könnten auch für ein paar Minuten in den Ofen oder die Mikrowelle gelegt werden, um sie zu desinfizieren. Diese Empfehlungen orientieren sich an der Labormedizin, wo mit Hitze sterilisiert wird, um Keime abzutöten, sagt Heidrun Thaiss. Sie gibt aber zu bedenken, dass so eine Maske ein Kleidungsstück ist. Unsere Unterwäsche oder Oberbekleidung würden wir ja auch nicht in die Mikrowelle oder den Ofen legen. Außerdem bestehe bei solchen Aktionen natürlich Brandgefahr. Und Erhitzungsgefahr: In manchen Masken sind metallische Bügel verarbeitet.

(Hand-)Kochwäsche und heißes Bügeln

Stattdessen also besser ab in die Waschmaschine mit der Maske, rät die Expertin. Alternativ – oder einfach, weil ihr noch nicht genug Kochwäsche für eine Maschine zusammen habt – könnt ihr auch Wasser im Wasserkocher erhitzen und die Maske dann in einer Schüssel damit übergießen. Ein wenig Waschmittel dazu, die Maske wie bei der Handwäsche auswaschen und mindestens 10 Minuten im Kochwasser lassen. Danach muss die Maske gut trocknen.

"Nur Bügeln alleine würde ich nicht machen. Immer vorher waschen!"
Heidrun Thaiss, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Durch heißes Bügeln kann der Desinfektionseffekt anschließend zusätzlich noch verstärkt werden, sagt Heidrun Thaiss.

Eine Maske pro Person!

Jede Maske sollte nur von einem Menschen benutzt werden. Vom Wechseln untereinander rät die Hygiene-Expertin deutlich ab. Ebenso vom Einsprühen der Maske mit Desinfektionsmittel oder Alkohol. Bei dieser Methode liege der Schutz nicht bei hundert Prozent.

"Die Maske mit Desinfektionsmittel einzusprühen reicht nicht aus."
Heidrun Thaiss, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Shownotes
Hygiene in Corona-Zeiten
Wie ihr euren Mund- und Nasenschutz richtig desinfiziert
vom 25. April 2020
Moderation: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartnerin: 
Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)