Antonia Faber ist vierfache Deutsche Meisterin im Disc Golf. Die Sportart wird in Deutschland immer beliebter. Und sie ist Corona-kompatibel: Sie lässt sich nämlich gut draußen und mit Abstand spielen.
Sport in Zeiten von Corona ist nicht immer so einfach. Es sei denn, ihr haltet euch draußen auf. Wenn ihr aber keine Lust auf Golfen habt, könnte vielleicht Disc Golf was für euch sein. Alles, was ihr dafür braucht, ist eine Frisbee. Denn die Körbe, in die ihr eure Frisbee werfen müsst beim Disc Golf, die stehen zum Teil einfach im öffentlichen Raum.
Die Sportart ist in den USA bereits ein ein mega Hype. Aber auch hier in Deutschland wird Disc Golf immer beliebter. Amtierende Deutsche Meisterin ist Antonia Faber. Die benutzt aber keine 0815-Frisbee, sondern Sport-Frisbee-Scheiben. Die sind etwas schwerer und etwas kleiner als die, mit denen wir uns zum Beispiel gerne am Strand oder im Park die Zeit vertreiben. Deshalb fliegen sie sehr viel schneller und weiter, sagt Antonia Faber.
Die Körbe ähneln ein wenig Basketballkörben, an denen der Korb aus einer Kette besteht. Die Disc-Golf-Körbe hängen in einer Höhe zwischen einem und zwei Metern. Weil aber sehr viele Menschen noch nie etwas von Disc Golf gehört haben, werden die Körbe nicht selten zweckentfremdet.
"Die werden leider manchmal auch mit Futterkörben für Wild verwechselt. Ich hab auch schon gesehen, dass jemand versucht hat, darin Feuer zu machen. Das sehen wir natürlich nicht so gerne."
Allen, die denken, das mit dem Frisbee-Spielen ist nix für mich, macht Antonia Faber Mut, es trotzdem mal mit Disc Golf zu versuchen. Denn: Sie selber kommt mit einer Strandfrisbee überhaupt nicht klar, mit der Sportfrisbee ist sie aber ziemlich erfolgreich. Manchmal liegt es vielleicht doch auch am Sportgerät. Denn nachdem ihr Mann ihr für sie passende Scheiben rausgesucht und ein paar Tipps gegeben hat, wurden ihre Würfe sehr schnell deutlich besser und deutlich weiter.
"Ich hab selber angefangen mit 30 bis 40 Metern werfen und wenig Richtungskontrolle."
Inzwischen ist Antonia Faber vierfache Deutsche Meisterin. Vielleicht, sagt sie, hat ihr auch geholfen, dass sie, seit sie ganz klein ist, Tennis spielt. Dadurch falle es ihr leichter zum Beispiel Würfe aus dem Lauf abzusetzen. Anlauf ist beim Werfen aber nicht zwingend nötig, es gebe viele, die aus dem Stand spielen.
International deutlich bekannter
Der Anstrengungsgrad variiert je nach Gelände und Anforderung. Bei einem Anfängerkurs ist es in etwa so, als würde man eine Stunde spazieren gehen, um von Korb zu Korb zu kommen, und dabei hin und wieder eine Frisbee werfen. Ein Disc-Golf-Kurs in den Alpen ist da schon deutlich anstrengender, einfach, weil auch das Gelände größere Herausforderungen an die Kondition stellt.
Scheiben für die ersten Versuche einfach leihen
Aktuell gibt es in Deutschland ungefähr 1.500 Spielerinnen und Spieler, die sich aktiv und regelmäßig zum Disc Golf treffen und auf Turniere fahren, schätzt Antonia Faber. Viele Menschen sind aber gar nicht erst in Vereinen gemeldet und spielen einfach nur so zum Spaß. Die lassen sich natürlich auch nicht erfassen. Denn die meisten Disc Golf Kurse stehen im öffentlichen Raum und können von allen genutzt werden. Die Scheiben dazu können sich Spielerinnen und Spieler einfach leihen.
Als Profi kann man übrigens durchaus von dem Sport leben. Zwar nicht in Deutschland, aber auf der internationalen Bühne. Da sind die Preisgelder inzwischen ziemlich hoch. Antonia Faber gehört aber nicht zu den weltweiten Stars, sagt sie - dafür habe sie den Sport deutlich zu spät für sich entdeckt.