Dieses Festival spielt einen schwindelig. An vier Tagen standen rund 400 Bands auf der Bühne. Die Sets der Künstler dauern auf der Reeperbahn zwar nicht so lange wie bei einem normalen Club-Konzert, und trotzdem ist schon am ersten Tag klar: Man wird auch eine Menge verpassen. DRadio-Wissen-Musikredakteurin Conni Wonigeit ist ganz schön hin- und hergerannt, um einige heiße Newcomer live zu sehen. Von den Höhepunkten erzählt sie in dieser Spezial-Ausgabe von "Eine Stunde Musik".
Das Reeperbahn-Festival ist vor allem deshalb attraktiv, weil man hier viele Bands sehen kann, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen. Sie erhoffen sich, nicht nur von Fans entdeckt zu werden, sondern auch von Entscheidern aus der Musikindustrie. Für die Band Golf hat hier einst die Kooperation mit dem Goethe-Institut begonnen. Für OK KID war es diesmal der Auftakt für ihre Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation Viva con agua. Und Dan Croll hat einfach schon mal zeigen wollen, was man von seinem kommenden Album erwarten kann. Mit dem kommt er dann nächstes Jahr richtig auf Tour.
Mit 38.000 Besuchern war das Reeperbahn-Festival so gut besucht, wie noch nie zuvor in seiner elfjährigen Geschichte. Durch die vielen Konzerlocations verteilen sich die Leute aber ziemlich gut, und es gibt immer wieder die Chance auf echt intime Momente mit Musikern, die im Ausland vielleicht schon größer sind, in Deutschland aber gerade erst richtig an den Start kommen. Vor allem der weibliche Nachwuchs aus England hat diesmal bleibenden Eindruck hinterlassen: Ob Izzy Bizu, Jones oder auch Anne-Marie, die nach ihrer Zeit bei Rudimental jetzt alleine durchstartet.