Bei VW wird geschummelt mit den Abgaswerten. Aber was ist mit unseren energieeffizienten Elektrogeräten? Sind die wirklich so sparsam, oder gibt es da auch Probleme?

Von E bis A+++, Verbraucher wissen nicht immer, was sich hinter den Energielabels versteckt. Auch die Bundesregierung ist sich nicht sicher, ob die Energieverbrauchskennzeichnungen immer stimmen. Den tatsächlichen Verbrauch soll deshalb die Bundesanstalt für Materialforschung überprüfen.

Super sparsam: Test mit leerem Staubsaugerbeutel

Die Energielabel bedeuten weniger, als wir denken und werden häufig von den Herstellern selbst vergeben. Johanna Kardel vom Bundesverband Verbraucherschutz erklärt, dass die Klassifizierung sich dann häufig nur auf ein bestimmtes Programm der Maschinen bezieht. Bei Waschmaschine und Spülmaschine zum Beispiel auf das mehrere Stunden lange Öko-Programm.

"Manchmal versuchen Hersteller zu tricksen. Einige Fernseher sollen den Standard-Test-Film erkannt haben, der bei Energietests läuft. Die Geräte haben sich dann dunkler geschaltet und weniger Energie verbraucht."
Johanna Kardel vom Bundesverband der Verbraucherzentralen

Bei Kühlschränken werden die optimalen Energiewerte gemessen, wenn die Türe 24 Stunden geschlossen ist. Das ist in der Realität nur selten der Fall. In der Staubsaugerbranche ist das ähnlich. Hier hatte ein Hersteller den anderen wegen Falschangaben verklagt, berichtet Johanna Kardel: Das optimale Testergebnis wurde mit leerem Staubsaugerbeutel erzielt, obwohl der in Wirklichkeit fast immer voll ist.

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Kontrollen von Elektrogeräten sind in Deutschland Sache der Länder. Weil es dabei selten um Gefahren für Leib und Leben geht, klären die Behörden Mängel direkt mit den Herstellern. Da gibt es auch schon mal Bußgelder, was die Konsumenten nicht mitbekommen. Bei Market-Watch zum Beispiel könnt ihr sehen, welche Produkte europaweit aufgefallen sind, empfiehlt Johanna Kardel.

Shownotes
Elektrogeräte
Nicht ganz so sparsam
vom 23. November 2015
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartnerin: 
Johanna Kardel vom Bundesverband Verbraucherzentralen