Nein, es ist keine Zirkusnummer: Biologinnen haben dem Flösselhecht das Laufen beigebracht.
Kanadische Forscherinnen von der University of Ottawa haben junge Flösselhechte an Land aufgezogen. Der Fösselhecht bringt die besten Voraussetzungen für das Experiment mit: Er hat relativ weit unten am Bauch Brustflossen, mit denen er sich an Land aufstützen und rudimentär fortbewegen kann. Für das Überleben außerhalb des Wassers setzt der Flösselhecht eine einfache Lunge ein.
Körperliche Veränderungen
Im Vergleich zu ihren Artgenossen im Wasser haben sich die Flösselhechte an Land an ihre Umwelt adaptiert: Sie heben ihren Kopf viel höher, halten die Flossen näher beieinander, so dass sie diese nach kurzer Zeit wie eine Art Vorderbeine einsetzen. Die Land-Flössler veränderen sich nach einem Jahr Leben auf dem Land auch körperlich: Ihre Brustpartie ist viel muskulöser als die ihrer Artgenossen.
Die Forscherinnen wollen damit belegen, dass vor circa 400 Millionen Jahren zunächst Wassertiere das Land bevölkerten, die nach und nach Körperbau und Verhalten dem Leben an Land anpassten. Mit der Zeit wurden die Veränderungen genetisch fixiert und daraus entstanden die Vierfüßler.
- Developmental plasticity and the origin of tetrapods | In der Wissenschaftszeitschrift Nature präsentieren die Biologinnen ihr Experiment. Sie zeigen in einer Grafik, wie sich die Bein- und Brustmuskulatur anpasst.