Diese Bilder gehen einem nicht mehr aus dem Kopf: Da kriegt ein Spieler von Dynamo Kiew das Knie des gegnerischen Torwarts mit voller Wucht ins Gesicht - und verschluckt dabei seine eigene Zunge. Weil ein Gegenspieler - der jetzt als Held gefeiert wird - geistesgegenwärtig reagiert und ihm die Zunge wieder aus dem Hals holt, kann der Spieler gerettet werden.
Wahnsinn, wie gefährlich Fußballer leben, oder? Tatsächlich gehen die meisten Sportverletzungen auf das Konto unserer Sportart Nummer 1. Welche die häufigsten Verletzungen im Fußball sind - und wie man sie behandelt - das haben wir den Sportmediziner Oliver Tobolski gefragt.
"Solche Kopfverletzungen wie bei dem Spieler von Kiew nehmen zu, weil das Spiel immer härter wird. Am häufigsten sind aber Verletzungen an den Beinen: Muskelfaserriss und Kreuzbandriss sowie Schädigungen an Meniskus und Sprunggelenk."
Wenn er montags in seine Sprechstunde komme, sehe er in der Regel sechs bis acht verdrehte Knie oder umgeknickte Füße - bei einem normalen Fußballturnier am Wochenende sei das schon fast Standard, so Tobolski. Je nach Verletzung dauert es dann eine Weile, bis man wieder einsatzfähig ist. Die Rehabilitation eines Leistungssportlers sei aber natürlich eine ganz andere wie die, die man bekommt, wenn man mit Rezept vom Arzt bei der Physiotherapie aufschlägt.
"Ein Ribery wird natürlich nicht drei Mal sechs Stunden Behandlung kriegen, sondern acht Stunden jeden Tag. Der Körper ist dennoch ein Körper - es gibt also gewisse Grenzen, in denen man die Heilung beschleunigen kann."