Das Transferfenster in der Fußball-Bundesliga schließt. Am letzen Tag verabschiedete sich Pierre-Emerick Aubameyang endgültig aus Dortmund zum FC Arsenal nach London. Ein Wechsel, der sich lange angedeutet hatte. Sonst blieb es in dieser Transferperiode erstaunlich ruhig. Woran das liegen könnte, erklärt uns der Fußballexperte Max Ost.
In den vergangenen Wintertransferperioden drehte sich das Spielerkarussell deutlich schneller als in diesem Jahr - und dabei wurde teils viel Geld eingenommen oder ausgegeben. Zum Beispiel wechselte im vergangenen Winter Julian Draxler für rund 40 Millionen Euro vom FC Schalke 04 zu Paris St. Germain. Auch der aktuelle Leverkusener Shootingstar Leon Bailey kam 2016/2017 für 13 Millionen Euro zur Werkself. Nennenswert auch Yunnus Malli, der für 12,5 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg wechselte.
Wintertransfers - ein Grabbeltisch
Dieses Jahr wird eigentlich nur über Aubameyang gesprochen, der für über 63 Millionen Euro von Borussia Dortmund zum Arsenal FC wechselt.
Hinter Aubameyang tut sich sonst aber nicht viel auf dem Transfermarkt. Max Ost vom Fußballpodcast Rasenfunk sieht dafür gleich mehrere Gründe:
"China hat dieses Jahr nicht 400 Millionen Euro in den europäischen Fußball gepumpt, so wie noch in der letzten Transferperiode."
China habe von einem Tag auf den anderen eingeführt, dass Vereine bei einem Transfer ab einer gewissen Millionengrenze, den gleichen Betrag in die chinesische Nachwuchsförderung einzahlen. Zum anderen hätten die Chinesen auch gemerkt, dass es für das Niveau des Profifußballs in China nicht gerade förderlich ist, Spieler für teures Geld zu kaufen, die sich vor allem ihren Lebensabend vergolden, sagt Max.
Außerdem standen im vergangenen Jahr größere Vereine wie Gladbach oder Schalke in der Bundesliga unerwartet schlecht da, sagt Max. Dieses Jahr sei das bis auf den VfL Wolfsburg anders.
"Wintertransfers sind auch so ein bisschen der Grabbeltisch der Fußballtransfers. Da kann schon mal ein richtiges Goldstück dabei sein, aber an so arg viele richtig erfolgreiche Wintertransfers, kann man sich gar nicht erinnern."
Die Vereine mit den finanziellen Möglichkeiten hätten dieses Jahr nicht unbedingt die Notwendigkeit gehabt, zu kaufen, sagt Max. Die anderen, die "Mainz 05ers dieser Welt, der 1.FC Köln, der VfB Stuttgart, die tun schon im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles, um auch noch kurzfristig jemanden zu bekommen, der ihnen aus dem Tabellenkeller heraushelfen kann".
Dem 1.FC Köln hat Simon Terrode mit seinen drei Toren in jedem Fall schon geholfen. Er wechselte in diesen Winter vom VfB Stuttgart in die Domstadt. Erwähnenswert sei ansonsten noch der Wechsel Sandro Wagners von der TSG Hoffenheim zu Bayern München, sagt Max.