Ein Gastronom hat's satt: Wenn Gäste die Rechnung teilen wollen, kostet das oft viel Zeit. Nun muss vorab gesagt werden, ob gesplittet wird. Denn einige Gäste diskutieren ewig, was den Betrieb aufhält. Ohne Diskussion Getrenntzahlen – wie's gehen kann.
Salvatore Marrazzo ist Gastronom in Baden-Württemberg und sorgt gerade für Schlagzeilen. In seinem Lokal in Esslingen müssen Gäste im Voraus Bescheid geben, ob sie ihre Rechnung splitten wollen. Im Nachhinein – also wenn die Rechnung schon erstellt wurde – ist das nun aber nicht mehr möglich.
Salvatore Marrazzo hat in einem Gespräch mit Kolleg*innen vom SWR noch einmal erklärt, dass es vor allem um den Zeitaufwand geht. Er berichtet von Situationen im Restaurant, als ein Kellner dringend Gäste bedienen musste, aber nicht konnte, weil andere Lokalbesucher miteinander diskutierten, wer was bestellt hatte.
"Dann ging es um Details wie: 'Ich habe nur 0,1 Liter aus deiner Weinflasche gehabt.' Und dann wurde alles gesplittet und zum Schluss stellte sich heraus, dass noch ein Wasser und ein Kaffee fehlten."
Der Kellner musste etwa zehn Minuten an dem Tisch stehen bleiben, weil sich die Gäste nicht einig waren, berichtet Deutschlandfunk-Nova-Reporter Jan Dahlmann. "Da haben wahrscheinlich die meisten Verständnis für, dass das einfach den Betrieb aufhält und für alle anderen Gäste nervig wird." Salvatore Marrazzo sagt auch, dass fast alle dafür Verständnis hätten.
Rechnungen aufteilen mithilfe von Apps
Sich die Rechnung geben lassen, eine Person streckt vor und holt sich das Geld im Nachhinein zurück – das wäre theoretisch auch möglich. Es gibt mittlerweile auch diverse Apps, die dabei helfen. Kommt aber auch auf den Umfang an, meint unser Reporter: "Ich verstehe, wenn eine Person in einem italienischen Restaurant nicht das ganze Essen für fünf bis acht Leute vorstrecken kann. Bei einem Kaffee oder so ist das natürlich was anderes."
Schwierig wird es auch, wenn man die Bekannten am Tisch selten sieht und dann länger auf sein Geld warten muss.
"Am liebsten ist mir schon, wenn wir das getrennt zahlen, weil ich sonst weiß, dass ich dem Geld wieder hinterherrennen muss."
"Das kennen bestimmt viele. Es gibt immer diese eine Person, der muss man das danach noch zwei- oder dreimal sagen, und das nervt natürlich auch", meint Deutschlandfunk-Nova-Reporter Jan Dahlmann.
Er hat aber auch andere Stimmen eingefangen, die sagen beispielsweise: "An sich finde ich, mit Freunden, die man regelmäßig trifft oder Freundinnen, kann man sich auch gegenseitig mal was ausgeben, weil wenn jeder das mal ein bisschen macht, dann ist das auch alles fein."
