Samantha hieß die Hündin von Barbra Streisand. Klein, weiß, flauschig. Nach ihrem Tod wollte Streisand nicht einfach die selbe Rasse, sie wollte genau ihre Hündin zurück. Und ließ ihr Lieblingstier klonen.

Sich ein neues Haustier anzuschaffen, nachdem das geliebte Tier gestorben ist, ist nicht einfach. Wir wollen den alten Begleiter nicht einfach so ersetzen. Und dann sind da noch die ewigen Vergleiche mit dem Vorgänger. Aber es gibt auch extreme Lösungen für dieses Dilemma, wie uns Barbara Streisand zeigt.

Doppelt und Dreifach

Gleich zwei Mal hat die Sängerin und Schauspielerin ihren Hund klonen lassen: Schon vor dem Tod des 14 Jahre alten Tieres der Rasse Coton de Tuléar sorgte sie dafür, dass ihm Zellen entnommen wurden. Damit hat Streisand nun drei Hunde: Einmal eine Verwandte ihres einstigen Lieblingstiers plus zwei identische Klone.

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Das Verfahren hat Streisand vermutlich zwischen 50.000 und 100.000 Euro gekostet. Aber nicht nur Hollywood-Großverdiener wie die 75-Jährige kommen auf die Idee, verstorbene Lieblinge auf diese Weise zu reproduzieren, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Martin Krinner. Martin hat sich angeschaut, wie er seinen Hund klonen lassen könnte: Paul, eine wilde Dackel-Pudelmischung. Die kriegt man auf natürlichem Wege niemals wieder so hin. 

Made in Southkorea

Der Weg zu Paul 2.0 könnte nicht nur sehr teuer werden, sondern auch sehr weit sein. Angeboten wird das Haustierklonen etwa in den USA. Oder in Südkorea. Dort verspricht die Firma Sooam Biotech alles - von der Dogge bis zum Pekinesen - klonen zu können. Dazu benötige es lediglich Zellproben, beispielsweise aus der Haut oder den Bauchmuskeln. Die können dem lebenden oder kurz zuvor verstorbenen Tier entnommen werden.

"Was du dafür brauchst, ist natürlich eine Probe von deinem Hund. Der sollte entweder noch leben oder höchstens fünf Tage tot sein. Wenn er schon gestorben ist, solltest du ihn mit komplett mit feuchten Tüchern einwickeln und dann in den Kühlschrank legen. Bitte nicht einfrieren! "
Martin Krinner, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Die weitere Prozedur soll dann folgendermaßen ablaufen, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Martin: Die Mitarbeiter des Unternehmens entnehmen einer anderen Hündin eine Eizelle, entfernen die mütterlichen Gene und ersetzen sie mit dem Genom der Hautzelle. Dann bekommt die Eizelle einen kleinen Elektroschock, der die Zellteilung anstößt und pflanzen sie der Leihmutter ein. Zwei Monate später kommen die Klone auf die Welt.

Adoption statt Fiffi forever

Soweit das technische Verfahren. Kritik gibt es beispielsweise von der Tierrechtsorganisation peta. In einem Statement drückten sie einerseits das Verständnis für die Trauer um den Tod des Tieres aus, kritisierten andererseits aber die Klon-Prozedur. So habe das Verfahren eine hohe Fehlerrate. Das bedeute, dass viele Leihmutter-Hündinnen eine Fehlgeburt erleiden. Ebenfalls problematisch: Der Chef der Soom Biotech hat eine zweifelhafte Vergangenheit. Er soll Stammzelllinien gefälscht haben und von Mitarbeiterinnen illegal Eizellen angenommen haben – gegen Geld.

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Was Streisands Klongeständnis angeht, fallen die Reaktionen im Netz ganz unterschiedlich aus. Von "Will ich auch", scharfer Kritik, absolutem Unglauben bis natürlich willkommenen Gags war alles dabei.

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Für unseren Reporter steht das Klonen seines Hundes Paul übrigens außer Frage. Und das nicht nur wegen der hohen Kosten: Eine Garantie, genau seinen Liebling mit allen Eigenschaften und Macken wieder zu bekommen, gibt es nämlich nicht. Schließlich entscheiden nicht nur die Gene über die Persönlichkeit eines Tiers. 

Barbara Streisand jedenfalls sagt: Miss Violet und Miss Scarlett, so heißen die Klone, hätten bisher eine ganz andere Persönlichkeit als Samantha. Sie wartet darauf, dass die beiden größer werden und sie sehen kann, ob sie Samanthas Ernsthaftigkeit haben.

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Shownotes
Barbra Streisands Hunde
Geklonte Haustiere: Das doppelte Hundchen
vom 28. Februar 2018