Jessamyn Stanley ist 27 Jahre alt, lebt in Durham, North Carolina und macht seit vier Jahren Yoga. Das Besondere: Sie hat keine Modelmaße, ist schwarz und hat 52.000 Follower bei Instagram.
Eine Frau, die Yoga macht, wird zur Sensation bei Instagram. Jessamyn Stanley fotografiert sich bei den Asanas, den Yogaübungen, und hat damit ziemlich großen Erfolg. Weil sie so gar nicht dem Klischee entspricht.
Jessamyn ist schwarz und bezeichnet sich selbst als fett. Trotzdem denkt sie gar nicht daran, in schlabbrigen Jogging-Klamotten auf die Matte zu steigen. Wie ungewöhnlich das ist, zeigt schon eine kurze Google-Bildersuche nach Yoga. Über zehn Seiten mit weißen jungen Frauen, die vor einem Sonnenuntergang oder an einem Strand ihre Übungen machen. Unsere Autorin Anna Kohn hat auch durch Yoga-Zeitschriften geblättert. Ihre Ausbeute: Knapp 30 junge weiße Frauen, 25 ältere weiße Frauen, sieben weiße Männer, sieben Asiaten und drei Schwarze. Und dick war niemand.
"Bei Yoga geht es nicht darum, gut auszusehen."
Dabei geht es beim Yoga nicht darum, gut auszusehen. Viel wichtiger: Die Möglichkeiten des eigenen Körpers ausloten und entdecken, was im Inneren vor sich geht. Ob ihr dick oder dünn seid, spielt dabei keine erst mal keine Rolle. Wer etwas mehr auf die Waage bringt, muss das vielleicht bei einzelnen Übungen berücksichtigen, so wie andere Yoginis und Yogis auf ihre Knieprobleme achten. Jessamyn meistert in jedem Fall auch die Krähe oder den Kopfstand - also fortgeschrittenes Yogalevel.
Und auch wenn Jessamyn dank Yoga auch abgenommen hat, steht das bei ihr nicht im Zentrum. Wichtiger sei ihr, dass sie flexibler und mental ruhiger geworden sei. Auch deshalb ist sie nicht gerade begeistert von Yogastudios für dicke Menschen, wie sie der New York Times verraten hat. Ihr Traum: Yoginis und Yogis aller Körpertypen sollen gemeinsam trainieren.