Internationale PolitikWie wird sich unsere Weltordnung entwickeln?

Unsere liberale Weltordnung, wie sie seit dem Ende des Ost-West-Konflikts existiert, gerät zunehmend ins Wanken. Einerseits, weil ehemals liberale Demokratien zu Autokratien werden – allen voran die USA. Aber auch, weil die internationalen Institutionen nicht mehr das Machtgefüge zwischen den Ländern widerspiegeln. Das sagt Michael Zürn, Politikwissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin.

In seinem Vortrag zeigt Michael Zürn, wie die internationale Weltordnung mit ihren Institutionen, wie den Vereinten Nationen, heute dasteht. Daran anschließend entwickelt er zwei Szenarien, wohin sich unsere Weltordnung in Zukunft entwickeln könnte.

Szenario 1

• Es kommt zur Wiederkehr eines Systemkonflikts, wobei sich die USA und China als zwei Pole in der Welt gegenüberstehen.

Szenario 2

• Bei dem zweiten Szenario entwickeln sich drei Blöcke: die liberalen Demokratien, der Block bürokratischer Sozialismus um China sowie der Block der populistischen Autokratien, wie die USA unter Präsident Trump, sagt Michael Zürn.

Die zweite Zukunftsprojektion führe möglicherweise zu einer Situation, in der es mehr Gemeinsamkeiten zwischen den liberalen Demokratien und dem bürokratischen Sozialismus gibt als zwischen den liberalen Demokratien und dem populistischen Autoritarismus.

Michael Zürn ist Politikwissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin und Professor für Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin. Seinen Vortrag "Weltordnung - Was ist das und wohin geht sie?" hielt er am 19. September 2025 im Rahmen der Bad Homburg Conference 2025 mit dem Titel Die Verfassung der Welt. Recht und Macht in der internationalen Politik. Ausgerichtet wird die Konferenz vom Forschungskolleg Humanwissenschaften, dem Peace Research Institute Frankfurt (PRIF) und der Stadt Bad Homburg.