Im Irak herrscht Krieg, auch in der Nähe von Erbil, im Nordirak, wird gekämpft. Noch läuft der Alltag in der Stadt weiter, berichtet die Kurdin Didar Dawdi. Aber auch ihre Familie denkt über eine mögliche Flucht nach.
Didar Dawdi ist Kurdin, hat sieben Jahre in Deutschland gelebt und arbeitet im Moment für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Erbil, Sitz der Regierung der autonomen Region Kurdistan im Nordirak. Von den Kämpfen gegen die Terrormiliz IS bekommt Didar in Erbil selbst noch nicht viel mit, hat sie unserer Autorin Anna Kohn am Telefon erzählt - obwohl IS in den letzten Wochen bereits bis an die Randbezirke der Millionenstadt vorgedrungen sein soll.
Fluchtpläne im Hinterkopf
Allerdings, erzählt Didar, sehe man in Erbil viele Menschen, die aus anderen Regionen des Irak geflohen sind und nun in Parks oder leerstehenden Gebäuden leben. Am Wochenende habe es außerdem lange Schlangen vor Supermärkten und Tankstellen gegeben - denn auch viele Menschen aus Erbil wollen weg, erzählt die DAAD-Mitarbeiterin. Auch ihre Familie habe schon über eine mögliche Flucht nachgedacht.
"Wir haben natürlich unsere Pläne: Autos volltanken und dann Richtung Iran. Natürlich denkt man darüber nach."
Doch noch haben Didar und ihre Familie den Notfallplan nicht in die Tat umgesetzt. Noch geht sie jeden Morgen ins DAAD-Büro um zu arbeiten - und verfolgt das, was um Erbil herum passiert, in den Medien. Dass die USA begonnen haben, Luftangriffe zu fliegen, findet sie gut.
"Ich persönlich fühle mich sicherer, aber auch die anderen Kurden hier. Weil sie wissen, wenn die Amerikaner sich einmischen, dann wird das was."