Einmal Kaugummiwerfen kostet 8.000 Euro. Zumindest für Jörg Schmadtke, Sportdirektor des 1. FC Köln, der nach einem Ausgleichstreffer den Trainer des TSG Hoffenheim abschießen wollte. Schlucken wäre da günstiger gewesen. Aber wie gesund ist das?

Im Kaugummiweitwurf konnte Jörg Schmadtke punkten. Der Sportdirektor war extrem verärgert über einen Ausgleichstreffer des TSG Hoffenheim in letzter Minute. Sein Impuls: Den gegnerischen Trainer mit irgendetwas bewerfen. Und das Erstbeste, was er zur Hand hatte, war sein Kaugummi. Damit hat er sich einen Platz in der Bundesliga-Geschichte gesichert: Er ist der erste Fußballmanager, der einen Kaugummi geworfen hat. Ganz billig war das aber nicht: Das DFB-Sportgericht hat ihn zu 8.000 Euro Strafe verdonnert. Der wütende Manager hätte den Kaugummi auch runterschlucken können. Fragt sich nur, wie gesund das ist. Wir haben diese Frage an Dr. Johannes Wimmer weitergegeben.

"Einer Frau wurde mal ein faustgroßer Kaugummiklumpen aus dem Magen heraus operiert. Das lag aber daran, dass die mehrere Kaugummipackungen gleichzeitig geschluckt hatte."

Im Prinzip müssen wir uns keine Gedanken machen, wenn wir mal versehentlich einen Kaugummi herunterschlucken. Die Magenschleimhaut macht die Magenwand glitschig, sodass der Kaugummi nicht haften und den Magen nicht verkleben kann. Wer zu viele zuckerfreie Kaugummis oder auch Hustenbonbons nacheinander einwirft, der kann eher Durchfall bekommen. Das liegt daran, dass die Zuckerersatzstoffe abführend wirken. Im Krankenhaus werden sie auch gerne mal verabreicht, wenn jemand Verstopfung hat.

Kaugummis stärken Körperabwehr

Kaugummis regen den Speichelfluss an. Der Speichel ist so eine Art Barriere für Bakterien und Viren, die über den Mund in den Körper gelangen. Je mehr Speichelfluss, desto besser - deswegen stärkt Kaugummikauen die Körperabwehr. Durch das mechanische Kauen wirkt der Kaugummi ähnlich wie eine Zahnbürste und reinigt die Zähne und die Zahnzwischenräume. In einer Studie wurde festegestellt, dass Menschen, die Kaugummi kauen, sich besser konzentrieren können, sagt Dr. Johannes. Unser Fazit in Sachen Kaugummi: Weder spucken, noch schlucken, sondern kauen.

DFB-Sportgericht: Kaugummi-Wurf kostet Schmadtke 8000 Euro

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Shownotes
Kaugummi
Lieber schlucken statt spucken
vom 09. April 2016
Moderation: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Dr. Johannes Wimmer, Notfallmediziner