Das Startup "Dein Kirchenaustritt" hilft Menschen, die aus der Kirche austreten, aber das gesparte Geld trotzdem weiterhin an soziale Organisationen geben wollen.

Mehr als 11,4 Milliarden Euro haben Deutschlands Kirchen im Jahr 2015 eingenommen. Das ist so viel wie noch nie. Und das, obwohl immer mehr Menschen aus der Kirche austreten. Die Gründe für einen Kirchenaustritt sind vielfältig. Steuern sparen ist nur ein einer von vielen. Aber egal aus welchem Grund jemand nicht mehr zur Kirche dazu gehören möchte: Es gibt Menschen, die bleiben trotzdem, weil sie sich in einem Gewissenskonflikt befinden. Immerhin engagieren sich christliche Einrichtungen an vielen Stellen auch sozial.

"'Dein Kirchenaustritt' zielt darauf ab, dass sich viele Menschen irgendwie vornehmen, mit dem gesparten Geld trotzdem was Gutes zu tun."
Anke van de Weyer, DRadio Wissen

Für genau diese Menschen bietet das Startup "Dein Kirchenaustritt" jetzt eine Lösung an. Die Macher stellen zum einen Informationen zur Verfügung, wie genau ein Kirchenaustritt funktioniert. Zum anderen gibt es Vorschläge, an welche gemeinnützigen Organisationen man stattdessen Geld spenden könnte.

Hilfe beim Papierkram

Den Weg zum Amt kann das Startup den Austrittswilligen nicht ersparen. Aber die Formulare, die vorgelegt werden müssen, die gibt es dort gesammelt. Und auch die Möglichkeit, einen bestimmten Betrag festzulegen, den man statt Kirchensteuer monatlich spenden möchte.

Kein Aufruf zum Austritt

Die Macher von "Dein Kirchenaustritt" betonen, dass sie niemanden überreden möchten, aus der Kirche auszutreten. Das sei eine sehr persönliche Entscheidung. Sie verstehen sich als Beratungsangebot und als Hilfe für Menschen, die mit ihrem Austritt ihr Geld eben nicht aus der sozialen Infrastruktur herausziehen wollen. Trotzdem hat ihre Idee eine große Diskussion losgetreten. So groß, dass ihre Seite im Moment auf Pause steht.

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Die Website "Dein Kirchenaustritt" hat eine große Diskussion ausgelöst
Shownotes
Kirchenaustritt
Tschüss, Kirche!
vom 16. November 2016
Moderation: 
Diane Hielscher
Gesprächspartnerin: 
Anke van de Weyer, DRadio Wissen