Diesen Jahreswechsel können wir maximal zu zehnt feiern. Damit die Gruppendynamik stimmt, sollte das Geschlechterverhältnis der Gäste ausgeglichen sein. Auch Menschen, die neu im Freundeskreis sind, können die Party bereichern, sagt Organisationspsychologin Tabea Scheel.
Spätestens ab dem 28. Dezember können wir uns privat wieder nur eingeschränkt treffen. Das schreibt die Corona-Schutzverordnungen nach dem vergangenen Bund-Länder-Treffen vor.
Für alle, die geimpft oder genesen sind, ist zehn die maximale Personenanzahl bei Treffen draußen und drinnen. Sobald eine Person darunter ist, die weder geimpft noch genesen ist, dürfen nur der eigene Haushalt plus zwei Personen eines weiteren Haushalts zusammen kommen. Kinder unter 14 Jahren zählen nicht mit.
Aufs Bauchgefühl hören
Die neuen Regeln sollen vor allem Silvesterfeiern mit vielen Menschen verhindern. Es stellt sich also die Frage, wen wir an Silvester überhaupt einladen, um trotz Kontaktbeschränkungen einen schönen Abend zu haben.
Oft wissen wir intuitiv, welche Gruppenkonstellation stimmig ist, sagt Tabea Scheel, Professorin für Organisationspsychologie an der Europa-Universität Flensburg. Heißt also: Meistens reicht es schon, einfach auf das eigene Bauchgefühl zu hören.
Extreme vermeiden
Tabea Scheel forscht zu Gruppendynamik und gibt Tipps, an denen wir uns orientieren können, wenn wir beim Verschicken der Einladungen doch zu grübeln anfangen.
Soll die Atmosphäre ausgelassen sein, ist es zum Beispiel eher kontraproduktiv, Freund*innen einzuladen, die immer mit einem getrübten Blick durchs Leben gehen, sagt sie. Ihre Stimmung übertrage sich auf die anderen. "Je mehr Leute ich davon habe, desto weniger entspannt wird die Stimmung."
"Wenn ich jemanden im Freundeskreis habe, der grundsätzlich alles pessimistisch betrachtet, ist das leider ansteckend. Das heißt: Es kann tatsächlich eine Stimmung sehr ausbremsen."
Ähnlich stark können auch Menschen, die viel Raum einnehmen und Aufmerksamkeit einfordern, die Stimmung auf einer Party beeinflussen. Extreme Verhaltensweisen oder Standpunkte seien häufig die herausforderndsten im Kontext einer Feier.
"Es gibt auch Leute, die spätestens nach dem ersten Glas Alkohol sehr extrovertiert werden und anderen praktisch keinen Raum mehr lassen. Je mehr ich davon habe, desto schwieriger wird es auch für eine Party."
Was auch helfen kann, ist auf die Ausgewogenheit der Geschlechter innerhalb der Gruppe zu achten und ungefähr gleich viele Frauen, Männer und nicht-binäre Menschen einzuladen, erklärt sie.
Neue Menschen aktiv miteinbeziehen
Ist darunter jemand, die/der neu in der Gruppe ist wie die neue Partnerin einer Freundin, sollten die Gastgebenden und die Gruppe diese Person aktiv miteinbeziehen, also ansprechen und Fragen stellen, statt in den gemeinsamen Erinnerungen der Gruppe zu schwelgen. Denn: Feiern leben davon, dass sich dort gerade Menschen treffen, die sich noch nicht kennen, sagt die Organisationspsychologin.